Vom 9. bis 13. November 2022 fand in der Messe Oerlikon die 35. Auto Zürich statt. Dabei handelt es sich primär um eine Neuwagenmesse, die von Händlern und Importfirmen mit den aktuellen Personenwagen bestückt wird. Einen wichtigen Teil der Ausstellung bestritt aber auch Oldtimer- und Youngtimer-Händler, die ihre Autos vorwiegend in der Classic-Halle 6 zeigten.
Über 50 hochkarätige Klassiker
Tatsächlich zeigte sich in der Halle 6 ein interessanter Querschnitt über fast 100 Jahre Automobilgeschichte. Der älteste Wagen war wohl ein Frazer Nash Curtiss aus dem Jahr 1927, bestückt mit einem V8-Flugmotor von 1918. Es gab aber auch deutlich jüngere Autos in der Classic-Halle, z.B. ein Morgan aus dem aktuellen Jahrhundert.
Die spezialisierten Händler, u.a. Emil Frey Classics, Dönni Classic Car, Touring Garage, Lutziger Classic Cars, Graber Sportgarage, Kestenholz Classics & Sportscars, Niki Hasler, House of Cars oder Klima Lounge, repräsentierten fast schon das Who-is-Who der hiesigen Oldtimer-Händler-Szene.
Sie stellten auch attraktive Klassiker auf ihre Stände. So wurde etwa der SS 100 Jaguar 3 1/2 Litre bei Dönni bewundert, bei der Touring Garage stand ein breites Spektrum an Autos vom MGA bis zum Ferrari 550 Maranello.
Lutziger Classic Cars zeigte u.a. einen Ferrari 512 BB und einen Bugatti EB110, die Graber Sportgarage ein Alfa Romeo 6C 2500 Pinin Farina Cabriolet.
Bei Kestenholz Classics & Sportscars gab es neben zwei SL-Modellen von Mercedes-Benz auch einen Renault 5 Turbo im Rallye-Trimm und einen Saab 92 mit Zweitaktmotor zu kaufen. Niki Hasler stellte gleich zwei Ferrari-Modelle mit ungewöhnlicher Lackierung auf seinen Stand, nämlich einen Ferrari 365 GT4 BB und einen 365 GTB/4 Daytona in Grün.
Auch die beiden präsentierten Plymouth Cuda sowie die rustikalen Traktoren von Lamborghini zogen viele Augen auf sich.
Attraktive Sonderschau zu 75 Jahren Ferrari
Es gab in der Classic-Halle aber nicht nur Verkaufsfahrzeuge, sondern auch eine veritable Sonderausstellung, die dem 75-Jahre-Ferrari-Jubiläum gewidmet war. Niki Hasler hatte seine Beziehungen walten lassen und eine breit gefächerte Auswahl an Sport- und Rennwagen aus dem Hause Ferrari zusammengestellt.
Gezeigt wurden unter anderem ein Ferrari 500 TRS, 250 MM, ein 250 GT/L Lusso, ein 275 GTB Competizione, ein 512 BBi, ein F40 und ein F50.
Auch ein 333 SP und ein Formel-1-Monoposto des Typs F310 von 1996 konnten aus nächster Nähe und nur durch niedrige Abschrankungen genau betrachtet werden.
Niki Hasler wollte möglichst aus jeder Epoche mindestens ein Auto zeigen.
Noch mehr Klassiker
Es gab aber nicht nur in der Halle 6 alte Autos. Zwischen den Neufahrzeugen waren auch in anderen Hallen klassische Automobile zu finden, so etwa ein Audi Sport quattro, ein Subaru 1600 4x4 oder ein Volvo 122 S in der obersten Halle, oder ein Ferrari 365 GTB/4 Daytona bei Kessel weiter unten.
Mehrfach vertreten waren auch sogenannte Restomod- oder Backdating-Fahrzeuge, also alte Autos mit modifizierter Technik oder auf Retro umgebauten Karosserien.
Sportec enthüllte anlässlich der exklusiven Vorpremiere am Mittwoch den Porsche 911 “Ferdinand”, bei Erbacher stand gleich eine ganze Reihe modifizierter 911er.
Zukünftige Klassiker?
Wer durch die Neuwagenhallen pilgerte, konnte eine ganze Reihe potentieller zukünftiger Klassiker entdecken.
Bei Lotus gab es neben dem zukunftsorientierten Elektro-SUV Eletra den klassisch konzipierten Emira zu sehen, ein Sportwagen mit Handschaltung und Verbrennungsmotor vor der Hinterachse.
Auch bei den verschiedenen Koenigsegg-Modellen, dem Pagani Huyara sowie bei diversen Aston-Martin-, Bentley- oder Ferrari-Modellen dürfte es sich um aussichtsreiche Kandidaten für die Neoklassiker-Liste gehandelt haben.
Aber auch der Microlino, der Honda Civic Type R, die Toyota-Modelle GR 86 und GR Supra begeisterten Leute mit einem Sinn für Nostalgie und klassische Fahrfreude.
Besuchserfolg
Mit 60’000 verkauften Tickets konnte die 35. Auto Zürich den grössten Andrang seit Jahren notieren. 54 Markenauftritte und 80 Neuheiten, darunter sogar Weltpremieren, bewiesen eindrücklich, dass sich die Auto Zürich einen wichtigen Platz unter den grossen Automessen gesichert hat.
Auch die Probe- und Testfahrten mit 17 verschiedenen Elektrofahrzeugen kamen gut an.
Offensichtlich kommt das 2019 initiierte neue Konzept mit Einheits-Standbauten und einer eigenen Klassik-Halle beim Publikum gut an. Dass dem so ist, kann die Auto Zürich bereits in einem Jahr (am 2. bis 5. November 2023) dann erneut beweisen.






















































































































































































































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