Unter Normalbedingungen wäre die Teilnahme eines neu aufgebauten Tyrrell P34 Six Wheelers am Masters Historic Rennwochenende in Brands Hatch vom 22. und 23. August 2020 bereits eine grosse Schlagzeile wert. In Zeiten der noch immer andauernden Pandemie ist aber die Durchführung des Anlasses alleine schon eine Sensation.
Das Team von Masters Historic organisierten zusammen mit den Leuten von Brands Hatch insgesamt sieben historische Rennen. Obwohl zwar einige Absenzen von “Stars” der Szene hingenommen werden mussten, wie zum Beispiel das Fehlen des momentanen Historic-F1-Champion Martin Stretton, endete der Event trotzdem in einer Ekstase aus knallharter Rennsport-Action, viel Benzin- und Gummigeruch in der Luft und dröhnendem Motorensound.
Die historische Königsklasse
Das historische F1-Starterfeld konnte mit all den üblichen Attraktionen, bestehend aus Boliden der Marken Lotus, Williams, Tyrrell, McLaren, Surtees und weiteren mit einem ganz besonderen Highlight aufblitzen. Jonathan Holtzmann lieferte sein Debüt in einem atemberaubenden Tyrrell P34 Six Wheeler, mit dem er in beiden Rennen für viel Aufmerksamkeit sorgte. Prominenter Starter war der ehemalige F1-Profi Johnny Herbert in einem Ensign.
Das erste Rennen konnte Martin O’Connell im Tyrrell 011 für sich entschieden, gefolgt von Hartley im McLaren MP4/1 und Thornton im Lotus 91/5. Der zweite Lauf ging dann klar an Greg Thronton im Lotus 91. Er führte das Rennen von Flagge zu Flagge an. Zweiter wurde O’Connell, Dritter Hartley. Im Klassement sah der P34 leider weniger gut aus als auf der Strecke, aber was nicht ist, das kann ja noch werden …
Spektakel der Sportwagen
Im Rennen der Sportwagen-Ikonen traten insgesamt 21 Fahrer gegeneinander an. Einige Lola T70 (schon ein Spektakel für sich) kämpften auf der Strecke um Positionen gegen einige Varianten von Chevrons und Ford GT40, sowie einem McLaren M1 und einem Cooper Monaco. Das einstündige Rennen wurde dominiert vom Lola T70 Mk3B, pilotiert durch Brundle und Pearson. Eine harte Verfolgungsjagd lieferte Jonathan Mitchell im Chevron B19, was ihm den zweiten Platz bescherte. Dritte wurden Claridge und Gomes im Chevron B23.
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Verrückte Minis
Insgesamt siebzehn wildgewordene Minis, allesamt aus den Jahren vor 1966, lieferten sich einen Showdown um den Sieg. Die Mini-Maestros Nick Swift und Nick Padmore zeigten eindrücklich die Kunst vom Vollgas-Geben, gepaart mit wenig bremsen, viel rutschen und wie man 80% der Kerbs mitnimmt. Zwei Rennen wurden gefahren. Der Sieger des ersten Rennens hiess Jeff Smith, das zweite gewann dann Joe Ferguson.
Breit gefächertes Tourenwagen-Feld
Eine breite Auswahl vom Besten, was Tourenwagen-Rennsport vor 1966 angeht, kämpfte im Rennen der “Masters Pre-66 Touring Cars” Rad an Rad um den Sieg und schenkte sich dabei - in typischer Tourenwagen-Manier - nichts.
Ford Mustangs, Lotus Cortinas, Alfa Romeo Giulias, Mini Cooper S und BMW 1800 Ti/SA und weitere wurden von einigen erfahrenen Piloten über die Strecke gepeitscht, wie zum Beispiel Steve Soper, Tiff Needell, Greg Thornton, Bill Shepherd und Rob Fenn.
Das Rennen über dreissig Runden konnte schlussendlich Rob Fenn in seinem Mustang gewinnen, gefolgt von Oliver Taylor in einem Lotus Cortina und den beiden Letts-Brüder, ebenfalls in einem Lotus Cortina.
Ikonen in der Klasse der Gentlemen’s Driver
Die Klasse der Gentlemen’s Driver wartete mit einigen absoluten Traumwagen auf, wie zum Beispiel Ginetta G4, TVR Griffith, Lotus Elans, Shelby Cobra Daytonas, Jaguar E-Types, Porsches, Aston Martins und weiteren. Wie der Name schon sagt, bestand das Feld aus Fahrern, mit mehreren Jahren Rennerfahrung. Am Start waren zum Beispiel bekannte Namen wie Mike Wilds, Calum Lockie, Gary Pearson, Mike Whittaker und mehr.
Das Rennen dauerte eine Stunde und es wurden Positionskämpfe hoch und runter im Feld geführt. Schlussendlich konnte Mike Whittaker im TVR Griffith den Sieg mit nach Hause nehmen. Die Ehre des zweiten Platzes ging an den Shelby Cobra Daytona, pilotiert von Thomas/Lockie . Dritter wurden Spiers und Needell in einem weiteren TVR.
Harte Kämpfe bei den Rennen der Historic Grand Prix Association
Die Historic Grand Prix Association absolvierte zwei Rennen, mit einem Starterfeld bestehend aus historischen Formelwagen von Brabham, Lotus, Maserati, Ferrari, Cooper und weiteren, allesamt gebaut vor 1965.
Jon Fairley im Brabham BT11 dominierte beide Rennen und konnte gleich zwei Pokale mit nach Hause nehmen. Will Nuthall im Cooper T53 leistete aber stets harte Gegenwehr, was ihm zwei Mal den zweiten Platz bescherte. Zwischen den beiden hatte oft kaum eine Handbreit Platz.
Grosses Feld bei der Equipe Classic Racing
Das letzte Event war dasjenge der “Equipe Classic Racing”, welches mit einem enorm grossen und breitgefächerten Startfeld auftrumpfen konnte. Austin-Healeys, MGBs, Coopers, Lotus, TVRs, Turners, McLaren Elvas, Jaguar, Triumphs und einige weitere lieferten sich klassisches Club-Racing.
Das Rennen war über das gesamte Feld hart umkämpft mit vielen Klassenkämpfen und starken Kandidaten für den Gesamtsieg. Dieser ging schlussendlich an Tom Smith in einem MGB. Ryans Triumph TR4 belegte den zweiten Platz und Atkins im TVR Grantura den dritten.