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Opel Kapitän P 2.6 - Spring in Paris

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Created on May 18, 2022

Reading time 9min

Written by:

Paul Krüger

Photos:

Bruno von Rotz

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Archiv Opel / General Motors

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Archiv

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Bruno von Rotz

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Türkis war eine selten gewählte Farbe für das Flaggschiff. Die meisten Kunden bevorzugten etwas Dezenteres

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Dank seines bärigen Drehmoments ist der Opel Kapitän wie geschaffen für die Landstrasse.

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Trotz optischer Ähnlichkeit ist er dem Rekord spürbar eine Klasse überlegen.

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Veronika, der Lenz ist da: blühende Landschaften und ein Opel in sommerlicher Farbe

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Zeitgenössische Tester lobten den Fahrkomfort und die gute Durchzugskraft. Beides ist noch heute beeindruckend

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Das Dach fällt nach hinten sehr stark ab. Dabei wurde es im Vergleich zum Vorjahr schon angehoben.

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In schnelle Kurven mahnt der Kapitän mit Seitenneigung zur Mässigung.

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Trotz schmaler Spur und kleinen Reifen wirkt der Kapitän sehr stattlich.

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Das Kurvenverhalten ist schwerfällig, aber gutmütig.

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Obwohl nur zweieinhalb Zentimeter angewachsen, wirkt der neue Kapitän viel breiter als der Vorgänger. Der Auspuffton ist überraschend sportlich.

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Das Bild täuscht. Auch auf der Rücksitzbank hat man nun genügend Kopffreiheit.

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Die Übersichtlichkeit ist dank der grossen Panoramascheibe hervorragend.

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Die Heckansicht macht deutlich, warum das so ist.

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Der Innenspiegel hängt fast auf halber Höhe der Windschutzscheibe.

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Details: Exportmodelle für Italien und Schweden hatten weisse Blinkergläser. In der Schweiz waren sie wie in Deutschland orange.

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Die versetzte Zierleiste sorgt für einen Hauch Dynamik in der Seitenlinie

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Im Profil zeigen sich deutlich die verlängerten hinteren Türen

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Hinter dem neuen, breiten Kühlergrill ist die alte ovale Kühlluftöffnung zu erkennen

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Trotz etwas gestiegenen Gewichts wirkt der P2 optisch leichter als sein Vorgänger

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Ob Sie's glauben oder nicht, dies hier ist ein James-Bond-Auto. Im Streifen "Liebesgrüsse aus Moskau" fährt ein turkisfarbenes Kapitän-Taxi durch Istanbul.

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Die Ecke der Panoramascheibe ragt in den Türausschnitt. Dennoch: Wer sich hier das Knie stösst, tut das auch am Esstisch.

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Pastelltöne an Auto und Haus: beides ist bei modernen Erzeugnissen selten.

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Mager-Ausstattung: Das "L" auf der Motorhaube wurde irgendwann einmal durch ein schlankeres Modell ersetzt

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In den äusseren Enden des Kühlergrills konnten Nebelscheinwerfer installiert werden

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Wo der Rekord eine schmale Klappe für die Innenraumluft aufstellen muss, hat der Kapitän einen versenkten Lufteinlass über die ganze Breite.

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Die "Vollsicht-Panoramascheibe" gewann für das Modelljahr 1960 zwei Zentimeter an Höhe

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Der langgestreckte Schriftzug setzt auf dem hinteren Seitenteil die Zierleiste fort.

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Weit herumgezogene Heckscheibe. Die Oberkante sitzt vier Zentimeter höher als im Vorjahr.

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Das Wappen in den Opel-Farben und mit den fünf Lilien war ohne tiefere Bedeutung, aber zweifellos hübsch.

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Die Heckflossen sind schlanker als beim Vorjahres-Modell. Rückfahrscheinwerfer kosteten beim Standard-Kapitän Aufpreis.

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Aus dem charakteristischen "Schlüsselloch" des Vorgängers war eine simple Ellipse geworden – beinahe schon ein Ford-Motiv.

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Einen abschliessbaren Tankdeckel bot Ende der Fünfziger kaum jemand.

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Wo deutsche Opel mit ihrer Zuverlässigkeit warben, klebt bei den Bieler Modellen nur ein Konzernlogo.

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Die Fensterlinie gab sich weit geradliniger als noch im Jahr zuvor.

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Während der Rekord spitze Flossen trug, waren sie beim Kapitän abgerundet.

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Die ovalen Rückleuchten nehmen zaghaft die Düsenjäger-Mode aus den USA auf.

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Winzige Parkleuchte an der nun nach vorn geneigten C-Säule

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Alle in der Schweiz montierten GM-Fahrzeuge trugen den stilisierten Alpenkamm an der Front.

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Filigraner Kühlergrill mit W-Profil

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14-Zoll-Räder erlaubten grössere Bremsen. Weisswandreifen kosteten Aufpreis.

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Türverkleidung mit amerikanisch anmutendem Metallic-Farbton. Jede Fondtür hat einen eigenen Aschenbecher.

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Das Armaturenbrett samt Instrumenten wurde vom Vorgänger übernommen. Neu war das geschüsselte Lenkrad mit flachem "Pralltopf".

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Links neben dem Kombiinstrument sitzt die Heizungsbedienung, auf dem Blinkerhebel die Lichthupe. Die rote Leuchte daneben ist ungewöhnlich. Wer weiss, wovor sie warnt?

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Mit steigender Geschwindigkeit wechselt der "Leitfarbentacho" seine Farbe: bis 50 km/h Grün, dann Gelb und ab 100 km/h Rot

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Die Zeituhr funktioniert nun erstmals elektrisch. Unter der Benzinuhr gerade noch zu erkennen ist das Wasserthermometer.

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Hinter dieser Blende versteckt sich der Radioschacht. Der Zigarrenanzünder liegt recht weit auf der Beifahrerseite. Der Aschenbecher darunter war beleuchtet.

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Der OHV-Sechszylinder baut sehr schmal. Charakteristisch ist der Öleinfülldeckel mit "Lufthutze".

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Die graue Farbe des Motors wurde aus Lackresten der Karosserien zusammengerührt

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Aus 2,6 Litern Hubraum schöpft der Sechszylinder 90 PS.

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Auch ein so stattlicher Wagen musste noch mit Sechsvolt-Elektrik auskommen.

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Das Typenschild verrät den Produktionsstandort. Die Codes für Lack- und Interieurfarbe weichen von deutschen Modellen ab.

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Als einer der ersten hatte der Kapitän P 2.6 Warnleuchten in den Türen für den rückwärtigen Verkehr

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Abbildung aus einer Werbeanzeige von 1961: ein Standard-Kapitän mit Hydra-Matic und optinalen Nebelscheinwerfern

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Diese zeitgenössische Werbeaufnahme ist ein wenig gestaucht. Hier wirkt der Kapitän fast schmal und hoch wie ein Rekord.

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Uns bleibt immer noch Paris: Werbeanzeige für den Kapitän P 2.6 aus dem Jahr 1960

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Ein Kapitän L von 1960 – elegant und luxuriös

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Zeitgenössische Illustration eines Kapitän L

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Derselbe Wagen in Dreiviertelansicht.

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Der Standard-Kapitän gibt sich an Rädern und Hauben schmuckloser.

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Retouchiertes Pressefoto eines Kapitän L, erkennbar am Wappen auf der Motorhaube.

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Die Stossfänger waren auch beim Kapitän zweiteilig. Die senkrechte Spange in der Mitte verdeckt die Fuge.

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So sah er vor der Retouche aus: Standard-Kapitän im Fotostudio

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Die Fotowagen waren ordnungsgemäss zugelassen. Für die Pressefotos wurden die Kennzeichen allerdings wegretouchiert.

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Bodenständig trotz Oberklasse-Anspruch: Opel fotografierte seine Autos gerne in Rüsselsheimer Wohngebieten, hier ein Kapitän L

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Der Opel Kapitän P 1959 wirkte wie ein grosser Opel Rekord, was häufig kritisiert wurde.

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Zeitgenössische, leider beschädigte Aufnahme eines Kapitän L. Bemerkenswert ist die lange Radioantenne.

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Der "L" im Detail: Auf den Heckflossen findet sich der zwölfte Buchstabe des Alphabets, natürlich standesgemäss mit Krönchen

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Die kleine "Regenrinne" am unteren Rand verrät das Ausstellfenster und damit den Kapitän L.

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Opel-typisch waren die Scheibenräder immer schwarz Lackiert. Der Kapitän L kaschierte das mit Radzierringen.

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Die Position der Nebelscheinwerfer im Kühlergrill entspricht der beim Kapitän P 2.5 – nur dass sie dort neben dem Grill sassen.

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Schnittzeichnung eines Kapitän L, erkennbar an den Drehrädern für die Ausstellfenster an den hinteren Türen und den Liegesitz-Beschlägen.

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Röntgenblick durch einen Kapitän L. Opel nannte diese Art Bild "Phantomdarstellung"

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Eine Grundstückszufahrt, die eines Kapitän würdig ist.

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Summary

For many years, Germany's best-selling six-cylinder car did not come from Stuttgart. The Opel Kapitän P 2.6 presented in 1959 was the Rüsselsheim-based company's big success. No Kapitän before or after it sold more; none embodied the dream of prosperity during the economic miracle more. This article tells the story of the Opel flagship with the panoramic windows and shows it in many photos as well as in the sales literature of the time. A sound sample of the six-cylinder engine is also included.

This article contains the following chapters

Forced to improve
Skillful cosmetics
Six-cylinder at a competitive price
Record-breaking engine in the Kapitän
Power and splendor
Change of command

Estimated reading time: 9min

Preview (beginning of the article)

So this is what it feels like when you've made it. After eight years of the Rekord P1, I'm finally sitting in the Opel Kapitän. Six instead of four cylinders, 90 instead of 55 hp, 150 instead of 132 km/h. The ascent has been successful; the next step on the way to the top has been taken. Awe is combined with pride of ownership as my gaze falls through the full-view panoramic windshield over the hood, which, from the point of view of a former record-breaking driver, is forever long - even though the car is only on loan. And yet, more than 60 years later, it still manages to convey to a one-day driver what all those who enjoyed success in the land of the economic miracle felt.

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