auto motor und sport / Nr. 26 / 1956 - Seite 67

... ist es jetzt schon sehr schwierig, Benzin zu bekommen. Viele Leute versuchen, sich in Kanistern und Kannen Vorräte anzulegen, und es wird behauptet, daß manche Tankstelleninhaber ihre Bestände bis zu der erwarteten Preiserhöhung zurückhalten. Meistens werden nur Stamm kunden bedient, und auch die erhalten nur wenige Liter. Besonders zum Wochenende stehen lange Autoschlangen an den Tanktellen, und es ist fast unmöglich, den Tank vollzubekommen. Fahrschulfahrtcn wurden verboten, so daß die Fahrlehrer einer schlech ten Zeit entgegensehen. Die Preise für Gebrauchtwagen fallen sehr stark. Zwei Fiändler in Birmingham gaben ein Dutzend alter Autos aus den Jahren 1935 bis 1938 umsonst ab, gebrauchte Nachkriegsfahrzeuge senk ten sie um über 1000 DM im Preis; ein anderer Händler in Kent bot ebenfalls Vorkriegswagen gratis mit vollem Tank an, sofern ein neuerer Gebrauchtwagen mitgekauft wurde. Besonders große Wagen sind kaum noch zu verkaufen, Kleinwagen und Dreiräder gehen besser. Am 17. Dezember wird das Benzin rationiert und zugleich teurer. Alle Fahrzeugbesitzer bekommen Kraftstoff für 300 km im Monat, für geschäftlidi oder beruflich genutzte Fahrzeuge werden 150 km mehr ge rechnet, bei Fahrten für lebenswichtige Zwecke bis zu 900 km. Nur Ärzte, Hebammen, Krankenschwestern und gehbehinderte Personen er halten Benzin „je nach Bedarf“. Der Verlust an ...