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auto motor und sport / Nr. 21 / 1958 - Seite 12

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Textauszug von dieser Seite (Leseprobe)

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... Mann muß ein Fahrvirtuose gewesen sein. Er hatte in dieser zwar nicht gefährlichen, aber immer hin beiderseitige Konzentration erfordernden Lage noch die Möglichkeit, zugleich an die Stirn zu tippen und die Lichthupe zu betäti gen; was ich niemals könnte, da ich in Kur ven immer beide Hände zum Lenken benötige. Aber so ist es richtig! Niemals auch nur den Gedanken daran aufkommen lassen, man könnte selbst auch ein bißchen Schuld haben! Immer gleich Kontra geben, mit Hupe, Licht hupe und Zeigefinger! Den anderen moralisch deklassieren ! So hat es auch der Mann gemacht, von dem nebenstehend in einer Notiz die Rede ist. Er war schon wegen Fahrerflucht vor dem Richter gewesen, aber nun gerade! Erziehen! Hatte doch der andere irgend einen Fehler began gen, und nun war er im Recht, nun konnte ihn niemand bestrafen, und also wurde dem Chauffeur befohlen: Schneiden, Bremsen, und nochmal: Schneiden, Bremsen! Es war ein Fest für ihn, aber zum Glück hatte der Richter für dieses Fest kein Verständnis. Ganz ist es wohl aus uns nie herauszubekom men. Harmlose Leute werden auf der Auto bahn zwischen Frankfurt und Heidelberg zu erbitterten Streitern für die 100 km/st des hessischen Innenministeriums. Sie verteidigen wie Löwen die linke Fahrbahnseite gegen nachdrängende, lichthupende Gesetzesüber treter. Sie tun das im Vollbewußtsein ihrer Rechtschaffenheit ...

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