Am Vorabend des tradtionellen Technikertags lud der 2015 neu gegründete und aus der Fusion der bisherigen zwei Verbände FSVA und Swiss Oldtimers entstandene Schweizer Oldtimerdachverband SHVF am 15. Januar 2016 die Clubpräsidenten und die Presse zu einem Statusgespräch ein.
Der neue Verband stellt sich vor
Lukas Oberholzer, der Präsident des SHVF stellte zuerst sich vor und liess dann die einzelnen Vorstandsmitglieder - Felix Aschwanden, René Berset, Adam Ferrari, Thomas Habegger, Daniel Hirschi, Rolf Mäder, Ruedi Müller, André Schlatter, Bernhard Täschler, Judith Wyder - kurz sich und ihre Verantwortung im Verband vorstellen.
Zwar machten einige der Vorstandsmitglieder Witze über ihr fortgeschrittenes Alter, doch darf als positiv gewertet werden, dass auch jüngere Leute an vorderster Front mitmachen.
FIVA-Vertretung etabliert
Der SHVF hat sich erfolgreich als Nachfolger des FSVA als “Autorité Nationale FIVA” einsetzen lassen und ist damit alleiniger Vertreter der FIVA in der Schweiz. Lukas Oberholzer erwähnte in seinem Votum, dass zwei Schweizer Clubs vor 50 Jahren mithalfen, die FIVA zu gründen.
FIVA ID Card
Als Vertreter der FIVA ist der SHVF auch Aussteller der FIVA ID Cards in der Schweiz. Zwar wollte man 2015 den neuen “Technical Code” freigeben und umsetzen, doch zwangen Computerprobleme zu einer Verschiebung auf das Jahr 2016. Mit dem neuen Technical Code kommen auch neue Antragsformulare und Abwicklungsprozeduren auf die Inspektoren und Antragsteller zu. Der SHVF will die Qualität der Instruktoren hochhalten. Aus diesem Grund müssen Inspektoren in Zukunft eine Prüfung absolvieren und einen Zusammenarbeitsvertrag mit dem SHVF unterzeichnen.
Im Jahr 2015 wurden in der Schweiz 582 FIA ID Cards ausgestellt, was gegenüber 2014 mit 457 und 2014 mit 429 ID Cards eine erhebliche Steigerung darstellt.
Politische Einflussnahme
Bernhard Täschler, verantwortlich für das Ressort “Politik und Kultur” ging in die Offensive, als er seine politische Agenda erklärte. Es sei wichtig, dass man schädliche Bestimmungen verhindere, bevor sie ins Gesetz oder andere Regulative gelangen würden. Nachher sei es viel schwieriger, Einschränkungen rückgängig zu machen. Entsprechend möchte Täschler auch sicherstellen, dass gewisse “Via Sicura”-Vorschläge, wie die Helmpflicht beim Cabriolet-Fahren gar nicht erst ins Gesetz übernommen würden.
Es sei ein Grundlagen-Papier im Vorstand verabschiedet worden. Leider wurde dieses Grundlagen-Papier bisher nicht veröffentlicht.
Täschler erwähnte viele Anliegen, die vorgebracht würden, darunter Tagfahrlicht-Problematik, Abgastest für Oldtimer, unterschiedliche Kraftfahrzeugsteuern in den verschiedenen Kantonen, usw.
Lobbying sei wichtig, und man habe sich dazu einen Parlamenterierkreis zusammengestellt, den man fortlaufend informiere. Tatsächlich sass denn auch einer dieser Nationalräte im Plenum.
Der Oldtimer müsse als Kulturgut etabliert werden, dafür sei der SHVF “NIKE” (Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe) beigetreten.
Zusammenarbeit IGFS
Ein wichtiges Anliegen der Oldtimerszene ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeiten und handwerklichen Skills, die für die Wartung, den Unterhalt und die Restaurierung von alten Autos nötig sind. Entsprechend arbeitet der SHVF mit der IGFS zusammen, deren Fortschritte am 15. Januar 2016 von Christian Ackermann vertreten wurden.
Wohlwollend wurde vom Plenum zur Kenntnis genommen, dass die ersten 13 angehenden eidg. anerkannten Fahrzeugrestauratoren ihre Ausbildung begonnen haben.
Kaum Fragen und Vorschläge
Am Schluss der rund achtzigminütigen Einführung waren die Club-Präsidenten aufgerufen, Fragen zu stellen und Vorschläge zu machen. Diese hielten sich offenbar zurück, einzig das Thema Veterenan-MFK kam mehrfach und ausgedehnt zur Sprache. Kritisch votierten einzelne Redner, dass einige MFK-Stellen die FIVA-Karte als notwendig für eine Veteranenzulassung voraussetzten.
Ein Vorschlag, der hierzu formuliert wurde, war, dass man das 3000-km-pro-Jahr-Limit doch erhöhen sollte. Als Argument wurde vor allem die Nachwuchsförderung ins Spiel gebracht. Lukas Oberholzer versprach, diesen Vorschlag in einer der nächsten Sitzungen zu diskutieren.
Zum Abschluss gab Lukas Oberholzer noch die nächsten Termine bekannt, so sei am 16. April 2016 die Delegiertenversammlung anberaumt und der SHVF zeige sich im März 2916 am OTM Fribourg, im Mai 2016 an der Swiss Classic World Luzern und am 30. Oktober 2016 an der Oldtimermesse St. Gallen.
Das Echo nach der Präsentation war mehrheitlich positiv und unterstützend.Man war der Ansicht, dass der SHVF die richtigen Prioritäten setze und hofft nun auf gute Ergebnisse auf der politischen, kulturellen, aber auch technischen Ebene.
Der SHVF orientiert fortwährend über seine eigene Website.