In bester Lamborghini-Manier stammt der Name des Jalpa von einer Kampfstierrasse, dem Jalpa Kandachia. Er ist die letzte Inkarnation des Konzepts eines kleinen GT à la Urraco und Silhouette, deren allgemeine Architektur für den Jalpa beibehalten wurde. Der Motor wuchs jedoch auf 3,5 Liter Hubraum an.
Die Linie mit Targa-Verdeck wurde von dem Franzosen Marc Deschamps, von 1979 bis 1995 Stildirektor von Carrozzeria Bertone, entworfen. Auch Giulio Alfieri, der damalige Geschäftsführer und Technische Direktor von Lamborghini, hatte grossen Einfluss und entwickelte den Wagen mit.
Die wichtigste technische Neuerung des Jalpa ist die finale Evolutionsstufe des 90-Grad-V8-Motors, der komplett aus Aluminium besteht und über vier kettengetriebene obenliegende Nockenwellen verfügt und ursprünglich in Urraco und Silhouette verbaut war. Dank einer vergrößerten Bohrung erreicht der 3,5-Liter-Motor (3485 ccm), versorgt von vier Weber-42-DCNF-Doppelvergasern und mit einem Verdichtungsverhältnis von 9,2:1 eine maximale Leistung von 255 PS bei 7000 U/min und ein maximales Drehmoment von 32 kgm bei 3500 U/min. Damit erreicht der Sportwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 248 km/h.
Der Prototyp des Jalpa, das auf der Autosalon in Genf präsentierte Fahrzeug, hat eine besondere Geschichte. Er basiert auf einem Silhouette, der nach seiner Fertigstellung nicht verkauft werden konnte. Dieser wurde zurück ins Werk gesandt und diente als Basis für das neue Modell. Der in Genf präsentierte Jalpa von 1981 ist leicht an seiner speziellen Metallic-Bronzefarbe zu erkennen und weist einige ästhetische Merkmale auf, die nicht in der Serienausführung verwendet wurden.
Der 1982 in Produktion gegangene Jalpa besteht aus einer halbtragenden Stahlkarosserie und verfügt über schwarze Stoßfänger und Motorlufteinlässe sowie horizontale Rückleuchten. Die 16-Zoll-Alufelgen wurden direkt vom Prototypen Athon übernommen und mit den P7-Niederquerschnittreifen von Pirelli ausgestattet. Die Innenausstattung des Jalpa ist luxuriös, mit umfangreicher Verwendung von Leder und Teppichen. Das Targa-Verdeck ist für ein leichtes Abnehmen und Aufsetzen konzipiert und findet bei hinter den Sitzen Platz.
In den Testberichten zeigten sich die Experten erfreut über sein direktes, ansprechendes und kompromissloses Fahrverhalten.
Auf dem Genfer Autosalon 1984 wurde die „zweite Serie" des Jalpa präsentiert. Sie zeichnete sich durch einige ästhetische Veränderungen wie Stoßfängern und Lufteinlässen in Wagenfarbe, abgerundete Rückleuchten und eine überarbeitete Innenausstattung aus. Das kommerzielle Leben des Jalpa endete 1988 nach der Produktion von 420 Fahrzeugen. Er war der letzte von Lamborghini produzierte V8-Mittelmotor-Sportwagen, auf ihn folgte 2003 der Gallardo, der zu einem der meistverkauften Lamborghini-Autos wurde.