Ein königliches Cabrio und ein italienisches Coupé
13.09.2023
Dies ist wieder eine dieser zufälligen Entdeckungen bei der Recherche, die nicht ihren Weg in den fertigen Artikel gefunden haben, weil sie zu weit vom eigentlichen Thema weggeführt hätten, aber zu kurios sind, um unerwähnt zu bleiben. Obwohl der Renault Frégate gemeinhin als Misserfolg gilt, hat er nämlich etwas erreicht, was nur wenigen Automobilen vergönnt war.
Bei einem viertägigen Staatsbesuch in Paris durfte im April 1957 auch ein Frégate-Cabriolet von Letourneur & Marchand die englische Königin Elisabeth II. chauffieren. Und was schaut man sich als royaler Tourist so an in der französischen Hauptstadt? Klar, die Oper, das Rathaus – und eine Autofabrik. Genauer: das Renault-Werk in Flins-sur-Seine. Deshalb sitzt neben ihr auch nicht Gatte Prinz Philip, sondern Renault-Chef Pierre Dreyfus.
Der Karosseriebauer aus Neully-sur-Seine war übrigens nicht der einzige, der Renaults Limousine das Dach amputierte – mit 69 gebauten Exemplaren aber der erfolgreichste. Auch Ghia und Henri Chapron versuchten sich an offenen Fregatten. Der Altmeister aus Levallois fertigte darüber hinaus auch mondäne Coupés. Etwas schnittiger war der Zweitürer von Motto. Doch keine Spezialkarosserie geriet so rasant wie die Abarth-Frégate mit Boano-Karosserie. Misserfolg kann manchmal schön sein.