Zeitsprung – 100 Jahre Le Mans
27.06.2023
Ein riesiger Zeitsprung ist hier in einem Bild festgehalten: Der Bugatti Typ 51 aus dem Jahre 1936 mit dem brandaktuellen Le Mans-Sieger der LMP2-Klasse Fabio Scherer (geboren am 13. Juni 1999).
Bugatti gewann das legendäre 24-Stunden-Rennen genau zwei Mal: 1937 mit dem Typ 57G mit Jean-Pierre Wimille und Robert Benoist am Lenkrad und 1939 mit dem 57C, als Wimille das Auto mit Pierre Veyron, dem Namensgeber späterer Bugatti-Modelle, teilte.
Der in Engelberg wohnhafte Luzerner Fabio Scherer liess es sich nicht nehmen, trotz seiner Fuss-Verletzung am Corso der 70 Bugattis anlässlich des
4. Internationalen Bugatti-Treffens
teilzunehmen. Trotz der Tarnung mit der dunklen Sonnenbrille wurde er natürlich überall sofort erkannt und konnte sich vor Gratulationen kaum retten.
Sein Sieg in Le Mans war überhaupt nicht selbstverständlich, da ihn eine Fussverletzung, ein gebrochener Mittelfussknochen, beim ersten Fahrerwechsel fast noch aus dem Rennen geworfen hätte. Ein Konkurrent war ihm in der Boxengasse über den Fuss gefahren. Hätte er sich sofort medizinisch behandeln lassen, wäre er vom Rennen ausgeschlossen worden. Und da das Reglement mindestens drei Fahrer pro Auto vorschreibt, wäre das ganze Team vom Rennen ausgeschlossen worden. Also biss er auf die Zähne und fuhr das Rennen trotz Schmerzen mit seinen zwei Kollegen, Jakob Smiechowski (31, Pol) und Albert Costa (33, Sp) zu Ende.
Weil Scherer in der doch etwas chaotischen und zum Teil richtig nassen Nacht fehlerlos und sauschnell unterwegs war, blieb er, vom Team voll unterstützt, im Einsatzplan. Selbst die letzten eineinhalb Stunden fuhr er das "Inter Europol Competition"-LMP2-Auto bis ins Ziel und meinte dann dazu: "Da bin ich wohl der erste Rennfahrer, der Le Mans mit einem gebrochenen Fuss gewonnen hat."
Es war auch nicht nur irgendein Le-Mans-Rennen, sondern Jubiläumsrennen zum 100. Geburtstag und zum Klassensieg gratuliert ihm das zwischengas-Team von ganzem Herzen.