Erinnern Sie sich noch an die nachrüstbaren Weitwinkelspiegel?
10.03.2023
Als ich anfing autozufahren, da waren ein Innenspiegel und ein (kleiner linker) Aussenspiegel Standard, rechts gab’s meist keinen Spiegel. Dafür waren die Autos luftig gebaut, hatten dünne A-, B- und C-Säulen, so dass der Rundumsicht eigentlich nur wenig entgegenstand.
Die Innenspiegel waren aber meist klein und zeigten oftmals nicht einmal die ganze Heckscheibe. Also behalf man sich mit einem nachrüstbaren Weitwinkelspiegel, der deutlich mehr zeigte und sogar einen Teil der hinteren Seitenscheiben mitabdeckte. Das Zubehör schnallte man einfach an den vorhandenen Rückspiegel und schon war die “Rücksicht” deutlich verbessert.
Seither hat sich vieles verändert, aber nicht alles zum besseren. Die Scheiben sind eher kleiner, die Säulen deutlich breiter geworden. Heute rüstet kaum mehr jemand einen Weitwinkelspiegel nach. Dies hat viele Gründe, zum einen sind die Innenspiegel “klüger” geworden und decken praktisch die komplette Fläche der Heckscheibe ab. Sie sind sogar oft so geformt wie der sichtbare Heckscheibenausschnitt. Die deutlich grösseren Seitenspiegel haben beim modernen Auto einen Teil der Weitwinkel-Sichtfunktion übernommen, indem sie deutlich mehr zeigen, als die früher plan geschliffenen kompakten Rückspiegel. Und schliesslich übernimmt heute auch die Elektronik mit diversen Warn- und Kamerasystemen jene Aufgaben, die man früher mit dem Nachrüstweitwinkel-Innenspiegel besser erfüllen wollte.
Übrigens schrieb die Automobil Revue schon vor 40 Jahren über das, “was Rückspiegel verheimlichen”. Von Videokameras im Heckbereich konnte man damals natürlich nur träumen.