Die Fünfzylinder-Sternmotor-Limousine von Messerschmitt
10.08.2022
Fast jeder Oldtimer-Enthusiast kennt den Tucker aus Amerika, jenes fortschrittliche Auto mit einem Helikopter-Aggregat im Heck. Aber es war im Jahr 1953, als bei Messerschmitt der Prototyp eines Autos, das ähnlich unkonventionell war.
Entwickelt wurde damals ein Mittelklassewagen, in dessen Heck ein luftgekühlter Fünfzylinder-Sternmotor mit 1000 cm3 Hubraum und 45 PS für Vortrieb sorgen sollte.
Ein stufenloses Getriebe war als Kraftübertragung angedacht, es sollte wie der Motor so leicht wie möglich sein.
Es entstand nur ein Prototyp, dessen Front ein wenig an den Porsche 356 erinnerte. Ästhetik hatte wohl nicht die höchste Priorität. Die Fahrgastzelle war selbsttragend konstruiert, während vorne und hinten unabhängige Baugruppen die Aufhängungen und Hilfsaggregate trugen. Lange Federbeine sollten für viel Komfort sorgen, ein verbindendes Querrohr stabilisierte die Aufhängungen.
Weil das Automatik-Getriebe noch nicht zur Verfügung stand, wurde für erste Testfahrten anstelle davon ein hydraulisch schaltbares halbautomatisches Getriebe montiert.
Der Prototyp P 511 war sicherlich zukunftsgerichtet, aber schliesslich gab man bei Messerschmitt der Zusammenarbeit mit Fritz Fend den Vortritt, der Rest ist Geschichte.