Die andere Art Sicherheitsgurt-Schloss
13.07.2017
Leser, die in den Siebzigerjahren Japaner gefahren sind, werden sich möglicherweise an die eigentlich praktischen Gurtschlösser ohne Schnalle erinnern. Man nannte sie “Liv-Flap”.
Gezeigt wurden sie u.a. am
Genfer Autosalon 1974
. Die
AR
schrieb damals im März 1974:
“Neu ist der Verschlussmechanismus des Liv-Flap-Automatikgurtes, der vorderhand ausschliesslich in der Schweiz erhältlich ist und hier von der Firma Meyer-Barca vertrieben wird. Wie beim kürzlich in der «AR» beschriebenen «Toric»-System aus England besitzt der eigentliche Gurtteil keine Verschlussschnalle, sondern wird beim Umlegen von einem aufklappbaren Stahlbügel am kurzen Gurtende gehalten.”
Man befand diese Art der Gurtbefestigung als sehr praktisch. Beim Test des
Datsun 260 Z
jedenfalls schrieb die
AR
im selben Jahr im Oktober:
“Überaus angenehm zu tragen sind die serienmässig eingebauten Autpmatikgurte (System «Liv» ohne Schlossteil am Gurt); mit ihnen gurtet man sich selbst für Fahrstrecken von nur wenigen hundert Metern an.“
Das typische Suchen nach der Schnalle fiel weg. Einfach Gurt fassen und hinüberziehen. Fertig.
Da hätten sich diese Gurtschlösser doch eigentlich durchsetzen müssen? Taten sie aber nicht. Die Liv-Flap-Gurten verschwanden und wichen den heute üblichen Systemen. Was genau den Ausschlag gab, dass sie sich nicht langfristig etablieren konnten, ist nicht klar. Vielleicht eigneten sie sich einfach nicht für die direkte Befestigung am Sitz (also ohne Gurtpeitschen)?
Möglicherweise weiss einer unserer Leser mehr?