Endlich 18 und der verbeulte Datsun
16.07.2014
Für unsere Generation war der Erwerb des Führerscheins eine grosse Sache. Schon lange vor dem 18. Geburtstag hatten wir in Jungfahrerkursen oder auf privaten Strassen das Manövrieren eines Wagens erlernt. Die Theorieprüfung absolvierten wir so früh wie möglich und natürlich standen wir am Tag, an dem wir 18 wurden, am Schalter des Strassenverkehrsamts, um den Lernfahrausweis abzuholen. Dan ging es so zügig wie möglich und aus Kostengründen mit so wenig Fahrstunden wie nötig in Richtung Prüfung.
Als der grosse Tag gekommen und die Prüfung bestanden war, stand dann natürlich die erste Alleinfahrt an. Doch welch’ eine Enttäuschung. Mein Vater hatte grad’ just in dieser Woche den Familien- Datsun (ein Modell 160 B, wahrlich nicht die Krone des Automobilbaus) verbeult, als er vergass, die Handbremse anzuziehen und der Wagen in die Hausecke prallte. So musste ich also die erste (erlaubte) Alleinfahrt in der arg ondulierten Japanerlimousine unter die Räder nehmen. Zwar wurde damit die Freude etwas getrübt, aber das Glück über die neu errungene Freiheit obsiegte. Und bald danach konnte ich meinen Vater davon überzeugen, den Datsun gegen einen Alfa Romeo Alfasud einzutauschen. Damit war die Welt endgültig wieder in Ordnung.