Auf den ersten Blick scheinen die sehr unterschiedlichen Motorsport-Disziplinen „Flugplatzrennen“ und „Bergrennen“ beim besten Willen nicht zusammen zu passen. Der erste „Pista & Piloti-Hillclimb“ auf dem von TRIWO aufwendig zur Teststrecke umgebauten ehemaligen Bundeswehr- Flugplatz in Pferdsfeld/Hunsrück bewies eindrücklich das Gegenteil. Der Organisator Marco Wimmer hatte nach zwei erfolgreichen Rundstreckenveranstaltungen an gleicher Stätte die pfiffige Idee, die einzigartige Topographie auf der Teststrecke zu nutzen und das Experiment „Bergrennen auf einem Flugplatz“ zu wagen.
Steigender Kurs
Der Start erfolgte vor einem ehemaligen Hangar an der tiefsten Stelle der Strecke. Nach dem Start ging es durch eine weite Rechtskurve, über eine kurzen, ansteigende Gerade und danach durch eine enge Linkskehre. Es folgte eine Schikane, darauf die Passage durch den im letzten Jahr fertiggestellten neuen Streckenteil, eine schnelle Steilkurve und schließlich die ehemalige Landebahn mit dem Ziel. Insgesamt 15 Kurven auf 2,5 Kilometern Streckenlänge galt es zu meistern. Das Rennen wurde nicht als Bestzeiten-Jagd, sondern als Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) ganz ohne Druck und Stress ausgetragen.
100 Jahre Vielfalt
Im Gegensatz zur „normalen“ Pista & Piloti-Veranstaltungen, die jeweils am letzten August-Wochenendende stattfindet und den Fokus auf italienische Marken legt, war dieses Event für alle Marken und Typen bis Baujahr 2005 offen. Weit über 110 Starter traten mit mehr oder weniger sportlichen Fahrzeugen an. Das Feld war richtig breit aufgestellt und repräsentierte 100 Jahre Automobilgeschichte.
Das älteste Fahrzeug, ein 1922er Mercedes 28/95 Targa Florio, wurde von Alexander Hoebig pilotiert. Bereits 1921 hatte dieses Modell mit dem damaligen Werksfahrer Max Seiler und Hans Rieger als Schmiermaxe die berühmt-berüchtigte Sizilien-Rundfahrt Targa Florio gewinnen können. Das jüngste Fahrzeug war Lokalmatador Mario Schierhorns Subaru Impreza mit Jahrgang 2003. Dazu kamen noch einige brandneue Abarth 595 aus dem Showprogramm, womit das Teilnehmerfeld exakt ein Jahrhundert abdeckte.
Porsche-Punktlandung
Sportlich hatten die GLP-Routiniers klar die Nase vorne. Michael Stoschek traf mit seinem Porsche 914/6 GT seine Sollzeit aus der Setzrunde in den beiden Wertungsläufen auf den Punkt genau und siegte mit 0,00 Sekunden Abweichung. Es folgte Frank Huber in einem 65er Ford Mustang mit 0,18 Sekunden Differenz vor Michael Nägler mit seinem Volvo 850 von 1995 im authentischen BTCC-Design. Die Top 5 komplettierten Fred Kronberg im Alfa Romeo 145 QV aus dem Jahr 2000, der sowie Tammo Voigt in einem Riley TT Sprite Special von 1935.
Mehr zufällig hatten die Rennsport-begeisterten fünf Cousins der Familie Daut aus dem nur sieben Fahrminuten entfernten Ort Monzingen von der Veranstaltung gehört und sich noch kurzfristig in fast voller Stärke mit ihren Audi 50 und VW Polo angemeldet. Marcel, Uwe, Daniel und Ralf, Nicki Daut schaute diesmal nur zu. Normalerweise sind sie im KW Bergcup sowie in den verschiedenen Serien des NAVC (Neuer Automobil und Verkehrsclub) unterwegs, doch dieses Wochenende gönnten sich die jungen Hunsrücker ein entspanntes Spaßwochenende direkt vor der Haustür. „Die Strecke hat richtig Spaß gemacht. So gut hatte ich sie mir nicht vorgestellt. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen“, erklärte Marcel Daut. Das gilt indes nicht nur für seine Familie, sondern für die meisten der Teilnehmer.
Das Gesamtergebnis des ersten Pista & Pilot Hillclimb Pferdsfeld findet man auf dieser Website .
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