Ein Clement De Dion Bouton von 1897 und ein Toyota Celica WRL Rallyeauto aus dem Jahr 1991 knapp hintereinander auf einem winkligen Rundkurs? Richtig, dies ist das Profil des Oldtimer Grandprix Safenwil.
Bereits zum 23. Mal trafen sich am 6. September 2014 auf dem Areal der Emil Frey Gruppe rund 140 Automobile und über 70 Motorräder, um sich auf einer 600 Meter kurzen, drei bis viermal zu befahrenden Strecke zu präsentieren. Und dies bei besten spätsommerlichen Wetterbedingungen und vor einem begeisterten Publikum.
Seltene Alfa Romeo
Dem interessierten Oldtimer-Fan boten sich denn auch gleich einige Leckerbissen, die man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Da stand im “Fahrerlager” z.B. der vielleicht berühmteste Alfa Romeo 6C 2500 Freccia d’Oro der Schweiz.
Diesen prächtigen Wagen hatte sich einst Automobil-Revue-Chefredaktor Robert Braunschweig zugelegt und es war wohl das einzige Auto in der Geschichte der Automobil Revue, welches gleich zweimal getestet wurde. Braunschweig bewegte den Alfa viele Jahre lang als sein Alltagsauto, seine Kollegen nannten den Wagen wegen seiner ausufernden Dimensionen “Flugzeugträger”.
Der Alfa Romeo 6C 2500 war Teil einer Fahrzeuggruppe, die vom Club Squadra Sportiva Classica Alfa Romeo zusammengestellt worden war und der weitere rare Fahrzeuge wie etwa ein Alfa Romeo Giulia Sprint Veloce Zagato, diverse Giulia und Giulietta und ein inzwischen selten gewordener Alfa Romeo Alfasud TI umfasste. Leider konnten nicht alle Fahrzeuge fahrend bewundert werden.
Vive la France
Für die Freunde der Marke Peugeot dürfte wohl die Fahrzeug-Gruppe 6 der Höhepunkt gewesen sein, denn hier gab es einen schönen Ausschnitt aus dem Schaffen der Firma aus Sochaux zu sehen.
Unter anderem kurvten ein Peugeot 601 von 1935, mehrere 203, 404, aber auch eine 204 Berline und ein 304 Coupé um die Industriebauten.
Das deutsche Pony-Car
Ebenfalls auf viel Interesse stiessen die Ford Capri, die in den unterschiedlichsten Konfigurationen in einer eigenen Gruppe vier Mal den Rundkurs absolvierten.
Vier Capri 2600 RS standen auf der Startliste, aber auch ein seltenes Capri Cabriolet von Crayford.
Engländer und Japaner
Natürlich durften auch die britischen Sportwagen, darunter Jaguar und MG, nicht fehlen.
Und selbstverständlich gab es auch einige rare Japaner zu bewundern, darunter ein Mitsubishi Lancer aus dem Jahr 1979, ein Subaru 1600 - Bernhard Russi lässt grüssen - und der kleine Sportwagen Toyota Sports 800.
Und ein Schweizer Auto
Überraschend für den einen oder anderen Besucher der Veranstaltung dürfte der im Fahrerlager geparkte Sauber C5 gewesen sein. Der Gruppe-5-Rennwagen aus den Siebzigerjahren verfügte nämlich über vorschriftsmässige Lichteinheiten, Blinker und Kontrollschilder für den Strassenverkehr!
Sehen, riechen und geniessen
Nur selten laufen Oldtimer-Veranstaltungen derart unaufgeregt ab. Für das leibliche Wohl war an diversen Stellen im Industrieareal von Safenwil gesorgt, so dass es kaum zu grossen Schlangenbildungen kam. Und hatte man sich dann eine Bratwurst und ein Bier besorgt, konnte man sich gemütlich und richtig nahe an die “Rennstrecke” stellen und dem bunten Treiben zuschauen.