Neben den etablierten deutschen Messegrössen in Essen, Stuttgart und Bremen präsentierte nun auch Berlin eine Zeitreise in vergangene Oldtimerdekaden. Die «Motorworld Classics» ist zeitlich (Erstaustragung vom 8. bis 11. Oktober 2015) gut gewählt, fügt sie sich mit ihrer Terminierung auf «Herbst» doch gut in das Ensemble der im Frühjahr und Winter stattfindenden Mitbewerber ein. Das verkürzt das lange Warten für alle Messehungrigen und bietet auch von der Lage eine durchaus sinnvolle Ergänzung für die gesamtdeutsche Szene.
Der Austragungsort auf dem Berliner Messegelände rund um den Funkturm und in Sichtweite der historischen Avus-Renstrecke ist gut gewählt und bietet Potential.
Im grossen Stil gestartet
Acht Messehallen und das Aussengelände waren reichlich mit Old- und Youngtimern gefüllt. Der Veranstalter sprach von ausverkauften Flächen, 200 Ausstellern und über 700 klassischen Fahrzeugen, die von den mehr als 20’000 Fach- und Publikumsbesuchern bestaunt werden konnten. Ob es wirklich so viele Besucher waren, kann kaum verifiziert werden, jedoch erschien einem der “Verkehr” am Donnerstag doch recht dünn zu sein und auch an den anderen Tagen kam es kaum zu Gedränge. Mitgeholfen, respektive geschadet dürfte vor allem am Samstag die grosse politische Kundgebung haben, die es vielen Interessierten verunmöglichte zu den Messehallen zu gelangen.
Wer es aber schaffte, bekam einiges zu sehen, denn insgesamt war die Messe gut organisiert und liebevoll aufgebaut.
Eigene Halle für Mercedes-Benz
Der Marke Mercedes-Benz widmete man eine eigene Ausstellungshalle. Neben älteren Vorkriegsklassikern, zeigte der Stuttgarter Automobilbauer auch seltene Youngtimer, wie den nur in kleiner Auflage gebauten W124 E60 AMG.
Sonderschau Ost-West
Im weiteren Verlauf der Messe erinnerte die Sonderschau «Klassiker der Einheit» geschichtsinteressierte an die Deutsche Wendezeit. Zahlreiche Informationstafeln dokumentierten die Ereignisse in Wort und Bild. Im Vordergrund standen aber vor allem die zahlreiche Automodelle aus Ost und West im Vergleich, wie zum Beispiel in der Kategorie «Sportwagen» der Wartburg Melkus gegenüber dem BMW M1.
Prominenz vor Ort
Zu den prominenten Gesichtern der Messe zählten Rennsportlegenden wie Hans Herrmann und Künstler, wie der Rennsportfotograf Rainer W. Schlegelmilch, der eine eindrucksvolle Fotoauswahl seines Schaffens in einer eigenen Ausstellung präsentierte.
Vor Ort waren aber auch Eberhard Mahle und andere Rennlegenden.
Es darf gehandelt werden
Einen zentralen Schwerpunkt setzen die Veranstalter der Motorworld Classics auf den Old- und Youngtimermarkt. Neben Boutiquen, Teile- und Zubehörhändlern stand der Verkauf klassischer Fahrzeuge im Vordergrund.
Namhafte Händler und Restaurationsbetriebe, sowie viele Verkaufsobjekte von privat wurden in und um die Messhallen präsentiert. Ergänzend zu diesem Angebot stellte das Auktionshaus Auctionata 39 klassische Fahrzeuge in eine Versteigerung.
Über die Ergebnisse wird in einem eigenen Artikel berichtet.
Bereits Neuauflage geplant
Auch nächstes Jahr soll es wieder eine Motorworld Classics Berlin geben, geplant ist sie auf den 6. bis 9. Oktober.
Information
Kostenlos anmelden und mitreden!
Mit einem Gratis-Login auf Zwischengas können Sie nicht nur mitreden, sondern Sie profitieren sofort von etlichen Vorteilen:
Vorteile für eingeloggte Besucher