Alljährlich lädt Lord March Motorsport-Enthusiasten auf sein Schloss ein und feiert mit ihnen das Festival of Speed. Vom 11. bis 14. Juli 2013 war es wieder soweit und die angekündigten Raritäten und Preziosen hatten schon lange zuvor für Interesse gesorgt.
185’000 Zuschauer
Im Jahr 1993, bei der ersten Durchführung, fand sich noch die bescheidene Zuschauermenge von 20’000 Personen am Schlosshügel ein, beim 20. Jubiläum waren es 185’000, alle Tickets waren verkauft.
Für Lord March geht es beim Festival of Speed vor allem darum, die Leute nahe an ihre Traumwagen der Vergangenheit heranzuführen. Und dies gelingt ihm offensichtlich ziemlich gut.
Nicht nur eine Oldtimer-Veranstaltung
Natürlich machen die alten Autos das Gros des Fahrzeugparks aus. Doch auch die neuesten Renn- und Sportwagen (z.B. Jaguar C-X75, McLaren P1) sind zu bewundern und es wird immer die Brücke zwischen Alt und Neu gebaut, ganz im Geiste, dass die heutigen Fahrzeuge ja die Oldtimer von morgen sind.
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Auch ein Rennen
Sie wären nicht Engländer, würden sie es nicht auch richtig krachen lassen. Jedes Jahr fahren einige der eingeladenen Herren auf der rund 1,8 km langen Strecke durch den Schlosspark auch auf Bestzeit.
Im Jahr 2013 wurden der Peugeot 208 T16 Pikes Peak, ein Jaguar XJR8/9 und ein Lola-Toyota-Prototyp des Rebellion Racing Teams als Favoriten gehandelt, doch am Schluss hatte Justin Law im bald zwanzigjährigen Gruppe-C-Jaguar die Nase vorne und gewann mit 45,95 Sekunden , nicht zuletzt deshalb, weil Nick Heidfeld nicht in den Schlussausstich eingreifen konnte und der Teamkollege nicht schnell genug war.
Auch ein kommerzieller Event
Für die grossen Fahrzeughersteller ist das Festival of Speed natürlich nicht zuletzt ein Marketing-Anlass, bei dem man auf neue Fahrzeuge aufmerksam machen kann und die eigene Tradition feiert. 2013 war Porsche die Hauptattraktion, der inzwischen 50 Jahre alt gewordene Porsche 911 war denn auch das Thema der zentral aufgestellten Skulptur, wie sie am Festival of Speed bereits Tradition ist.
BMW brachte gleich eine ganze Armada an Fahrzeugen - Motorräder und Autos - nach England, darunter der frisch restaurierte Brabham BT52, mit dem Nelson Piquet einst den ersten Weltmeistertitel für die Bayern in der Formel 1 holte. Marc Surer und Steve Soper wurden beigezogen, um den Le-Mans-Sieger BMW V12 LMR zu demonstrieren, Ricardo Patrese wurde auf den BMW M1 Procar gesetzt.
Diverse Jubiläen konnten gefeiert werden, so etwas der 50. Geburtstag von McLaren
Auch eine Rallye-Sonderprüfung
Nicht nur die Strasse zum Schlosshügel wird für Leistungsdemonstrationen genutzt, nein, auch eine kurze Rallye-Sonderprüfung wird jeweils eingerichtet. Und die Rallye-Piloten liessen es tüchtig fliegen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
So konnten denn auch viele Rallye-Wagen fast schon von unten zu bewundert werden, wenn sie zu langen Sprüngen ansetzen. Zu sehen waren Rallye-Autos der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart.
Auch ein Sehen und Gesehen werden
Natürlich geht es am Festival of Speed nicht nur um Pferdestärken und Karosserien. Es ist auch ein Fest der Rennsportprominenz. So waren natürlich Stirling Moss genauso vor Ort, wie Nelson Piquet, René Arnoux, Marc Surer oder Hannu Mikkola, um nur einige Beispiele zu nennen.
Sonderausstellung mit Weltrekordfahrzeugen
Interessant für die Freunde der schnellen Fortbewegung waren sicher die Rekordfahrzeuge, die in einer Sonderausstellung gezeigt wurden. Unter anderem konnte hier auch der Bluebird V Weltrekordwagen, mit dem Sir Malcolm Campbell einst im Jahre 1935 am Strand von Daytona 276,82 Meilen pro Stunde erreichte, bewundert werden. Zu sehen war auch der Bluebird CN7 LSR sowie der Sunbeam V12 LSR neben anderen Rekordfahrzeugen.
Concept Cars der Vergangenheit
Ein Highlight waren sicher auch die Concept Cars vergangener Zeiten. Ob OSI Silver Fox von 1967, Phantom Corsair von 1938 (auf einem Cord 810 Chassis), Vauxhall SRV von 1970, der Mercedes-Benz C111 von 1970 mit Vierscheiben-Wankelmotor, der (fahrbare) Bertone Lancia Sibilio von 1978, sie alle zeigten, wie man sich damals die Zukunft vorstellte.
Raritätenshow beim Concours d’Elegance
Es wird nicht nur gefahren, sondern auch präsentiert, so am Concours d’Elegance, an dem unter anderem der geradezu legendäre Pressewagen Jaguar E-Type mit dem Kontrollschild “9600 HP” antrat. Er stand einst in Genf zur Premiere des neuen Sportwagens.
Zu sehen waren aber auch, neben anderen, ein Ferrari 250 LM, ein sehr früher Lamborghini Countach und ein Maserati Mistral Spider, nicht zu vergessen der Bugatti Type 41 Royale mit dem Elefanten auf dem Kühler.
Versteigerung mit Weltrekord
Am Freitag, 12. Juli 2013, veranstaltete Bonhams eine Versteigerung im Rahmen des Festival of Speed. Alle Augen richteten sic auf den Mercedes-Benz W196R, mit dem einst Fangio die Grossen Preise von Deutschland und der Schweiz gewann. Die Erwartungen wurden denn auch übertroffen der Monoposto für £ 19,6 Millionen verkauft (siehe separater Bericht ).