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Fotogalerie «Sauer macht lustig – Concours d’Lemons Amelia Island 2023»

Die schlichte Volksweisheit “Sauer macht lustig” bildet das Motto des Concours d’Lemons, der Gegenveranstaltung zu manchem Concours d’Elégance. Wir besuchten den Schlechtheitswettbewerb der automobilen Zitronen, der im Rahmen des 2023er Beauty-Contest auf Amelia Island stieg und stiessen auf Erstaunliches …

Hier ein unauffälliger Klassiker, in Amerika ein Symbol automobiler Mangelernährung: Fiat Mirafiori, von 1975 bis 1981 auf dem US-Markt – als 131 mit 1,8 Litern und als zweilitriger Brava

Als Lemons gelten zunächst einst geschmähte Modelle der US-Alltagskultur, die heute als bereifte Lächerlichkeiten zweifelhaften Kultcharakter genießen – wie AMC Gremlin und Willys Jeep.

Die absolute Ikone der amerikanischen Lemon-Kultur ist der AMC Pacer, wobei Flops anderer Marken...

... wie dieser 2005er Chevrolet Malibu mit fussnagelfarben gealterten Scheinwerfern nicht minder willkommen sind.

Highlight für Trash-Jünger: das „kreischende Huhn“ (Screaming Chicken) des Pontiac Firebird aus den Spätsiebzigern.

Kommender Lemons-Star: der Chevrolet HHR, hier als Kandidat der Klasse einheimischer Müllkarren aus dem "Rust Belt", dem Industrie-Nordosten der USA.

Zu Amerikas mobilen Grausamkeiten zählen hier auch gepflegte Raritäten der Vollfettstufe, etwa dieser Mercury Marquis Brougham Hardtop von 1976.

Nächste Spezies beim Concours d’Lemons: organisch abgewohnte Oldies in ungeschminktem Ornat – so wie dieser brave Chevy Nova von 1965...

... oder ein Frühvertreter der 5er-BMW-Serie E12, der 530i...

... mit deutlich sichtbaren Spuren eines langen, seenahen Lebens.

Als automobile Treppenwitze kursieren in den USA auch viele Importmodelle, die in der Alten Welt durchaus Respekt genossen (und noch geniessen). Zum Beispiel der Renault 12,...

... der von 1971 bis 1977 in geringen Stückzahlen in Nordamerika anlandete, oder...

... der im Amerika überaus rare britische GM-Vertreter Vauxhall Velox, ...

... hier aus dem Modelljahr 1959 mit Panoramascheiben.

Dabei lieben die Amerikaner skurrile Details, beispielsweise den Dachabschluss...

... des radikal designten Citroën Ami 6.

Aber auch aus anderen extrakontinentalen Gefilden gelangen Kandidaten zum Concours d’Lemons. Hier ein Hyundai Sonata aus Südkorea, ...

... da ein VW Gol Saveiro aus Brasilien...

... mit luftgekühlten Vierzylinder-Boxer à la Käfer und Vorderradantrieb, ...

... dort ein 50-Kubik-Dreirad vom Typ Honda Zoe Zipper aus dem Baujahr 1984.

Schräge und bunte Typen trifft man beim Concours d’Lemons übrigens nicht nur in karossierter Gestalt an.

Tatsächlich gibt sich das Publikum genauso facettenreich, originell und vielschichtig wie die rollenden Wettbewerber.

Runtergekommene und durch artfremde Abfälle ergänzte Typen sind traditionell die Stars des Zitronen-Sparrings. Hier sehen wir einen sehr individuell modifizierten VW Transporter...

... von 1959, der innen wenig zu bieten hat.

Wogegen dieser Bus der T1-Generation deutlich seriennäher...

... und nutzwertiger auftritt. Wobei seine Transportkapazität durch...

... den uralten Einachs-Kastenanhänger der Deutschen Bundesport eindrucksvoll gewinnt.

Dem sichtbaren Zerfall synthetisch nachgeholfen wurde auch bei diesem Mazda MX-5...

... sowie beim Chevrolet C/K Pickup von 1964.

Massives Birkenholz ziert diesen Mercedes-Benz 300 D lang von 1978 – vorn als Stossfänger, ...

... achtern als Aerodynamik verachtender Heckspoiler.

Das Interieur präsentiert sich indes im vollständig holzfreien Chaosparty-Look.

Frühe Mazda MX-5 sind in der Lemon-Szene beliebte Opfer ausufernd kreativer Sinnlosigkeiten. Hier ziert ein Hightech-Heckflügel einen völlig zerbombten Miata, ...

.. hier spielt der Roadster-Klassiker als schneller Zweisitzer für den Fronteinsatz zwischendurch auf; ...

... wobei sein Plus an Bodenfreiheit wirklich erstaunlich ist.

Unüblich geländegängig gibt sich auch dieser 2003er Chevrolet Cavalier Coupé, ...

... der sich ausserdem weitere geschmackvolle Ausstattungsdetails sehr persönlicher Note leistet.

Eine sehr freie Interpretation erfuhr dieser Honda Civic Coupé, der...

... aus Platzgründen auf die traditionelle Motorhaube verzichten muss.

Als Hommage an das "Golden Girl" Netty White (1922–2021) versteht sich dieser 1999er VW Golf IV. Das Verkehrsschild aus Frontspoiler hat damit jedoch genauso wenig zu tun...

... wie der Innenraum, der farbenfroh von einer Motorsport-Karriere kündet.

Nächste Unterart der Lemons: Hot-Rods mexikanisch geprägter Interpretation. Für solche Modifikationen eignet sich offenbar ein 1962er Cadillac de Ville, aber auch...

... der Ford Falcon Futura der Frühsiebziger – hier mittels eines tanzenden Fahrwerks aufgewertet.

Auf alt machen und dadurch albern bis lächerlich wirken: Das kann ein 1999er Ford Thunderbird mit Retro-Bodykit nicht weniger überzeugend als...

... dieser VW Käfer, der vom Kitcar-Bauer Gazelle Classic Motor Carriages geschmackvoll zum fast völlig originalen Mercedes-Benz SSK anno 1929 aufgerüstet wurde.

Beim Rennen um die begehrte Trophäe "Worst of Show" fast auf Platz eins gelandet: Britt Mann aus Brooksville (Florida) mit seinem...

... ausgebrannten Dodge Dart von 1975, der ...

... beim Löschversuch durch die Feuerwehr äusserlich zusätzlich verschönert wurde, während...

... die Flammen am Interieur nur punktuelle Blessuren verursachten.

"Worst of Show" und damit stolzer Sieger des Concours d’Lemons 2023 auf Amelia Island: Wayne Francis aus dem nahen Jacksonville mit seiner sparsam motorisierten Baustellentoilette.

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