Als ich die Einladung von Kari Enzmann erhielt, Autobau anlässlich der Präsentationen der Vertiefungsarbeiten der Automobil-Mechatroniker Nutzfahrzeuge zu besuchen, hatte ich nicht wirklich eine Vorahnung von dem, was ich dort erleben würde. Ich wusste bloss, dass sich jeder Lehrling ein Fahrzeug vom Autobau aussuchen durfte, über welches er eine detaillierte Abschlussarbeit schreiben und an jenem Tag präsentieren würde. Dass aber die Lehrlinge mit den Fahrzeugen mitfahren oder gar selber fahren durften, überraschte sicherlich viele Besucher an jenem Tag.
Ebenfalls besonders war sicherlich auch die Anwesenheit von Eugen Strähl, der an jenem Samstag mit dem Ford GT um die Teststrecke wetzte, in seiner aktiven Zeit damals aber mehrere Male am Start der 24 Stunden von Le Mans war: 1977 und 1978 mit dem Sauber C5, zusammen mit Marc Surer und Harry Blumer, 1975 mit einem Porsche Carrera RS.
Weitere Fahrer waren Kari Enzmann, Urs Hauser (verantwortlich für die Fahrzeuge bei Autobau) und Fredy Lienhard, Besitzer vom Autobau.
Autobau?
Gleich bei meiner Ankunft beeindruckte mich die Grösse, die Autobau in Anspruch nimmt: eine riesige Halle mit verschiedenen Spezialisten (die sogenannte Autobau-Factory), eine sehr grosszügige Garage (Car-Lounge, auch als Erstklasshotel für Fahrzeuge bekannt, private Personen können hier Platz für ihren Oldtimer finden), dann die Teststrecke, auf der man mit entsprechenden Fahrzeugen sogar die 100-km/h-Marke knacken kann, ein Museum mit beeindruckenden Ausstellobjekten, ein grosser offener Sitzungsraum sowie eine moderne Café-Bar mit Terrasse im Freien und Blick auf die Teststrecke...
Miura & Co
Eingangs Teststrecke auf dem Parkplatz standen bereits eindrückliche Fahrzeuge: Lamborghini Miura, Ferrari 330 GTO (die Replika von David Piper, der sich dieses Fahrzeug in Modena bei Mario Allegretti aufbauen liess), ein neuer Ford GT, der immer wieder auffallende hübsche Enzmann 506 sowie ein Porsche 911 Targa. Fredy Lienhard, Besitzer von Autobau und Chef der Lista Gruppe fuhr den Miura warm, während Urs Hauser sich um die restlichen Fahrzeuge kümmerte. Hin und wieder rollten noch andere Fahrzeuge auf die Teststrecke, die meisten aus Fredy Lienhard's Privatsammlung. Ein wirklich imposante diversifizierte Markenvielfalt, die da über den Asphalt rollte!
Eine gelungene Idee und Umsetzung
Die meisten jungen Leute interessieren sich vor allem für moderne Fahrzeuge, kennen meistens auch nur Marken und Modelle der vergangenen Jahre. Die Idee von Kari Enzmann, die Lehrlinge auf diese Art und Weise mit Oldtimern in Kontakt zu bringen, war wirklich genial, nicht nur entdeckten sie so alle Details von ihrem Objekt in Texten und Bildern, sondern konnten die Autos anfassen, hören und teilweise sogar selber fahren... Auch das digitale Archiv von Zwischengas hat zumindest für den theoretischen Teil der Arbeit eine gute Unterstützung geboten.
Autobau ist ein interessanter Ort, ein Besuch wird jeden Autofan begeistern. Am besten man informiert sich über baldige Events via der offiziellen Webseite.
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