Kaum war der zweite Weltkrieg zu Ende, begannen einige Unentwegte auch schon wieder, Autorennen zu veranstalten, bereits 1946 fand am Ruhestein ein erstes Bergrennen statt, das erste Rundstreckenrennen sollte schon bald folgen.

Über die nächsten 10 Jahre wurden aus den Amateurbemühungen schon bald wieder professionelle Vorhaben, die von Werksmannschaften bestritten wurden und grosse Erfolge für Marken wie Porsche und Mercedes-Benz ermöglichten.
Vorkriegstechnik
Die ersten Rennfahrer aber mussten natürlich mit dem Material der Vorkriegszeit fahren und so stellte der BMW 328 für viele Konstruktionen die Basis. Die damalige Technik, die Rennställe und die Veranstaltungen sind eng verzahnt, da liegt es auf der Hand, dass Reinald Schumann in seinem Buch “Deutscher Automobil-Rennsport 1946-1955” sowohl den ersten Nachkriegsmarken, z.B. AFM oder Veritas, als auch den Fahrern und Rennen viel Platz einräumt.
Umfangreich
592 Seiten sind es geworden und sie sind vollgepfropft mit Informationen, die man ansonsten nicht einfach findet. Denn gerade die Nachkriegszeit ist sowohl fotografisch als auch informationsmässig nicht besonders gut verewigt worden. Da trifft es sich gut, dass Schumann bereits mit Alexander Falkenhausen ein AFM-Buch herausgeben wollte. Das Buch erschien nie, der Text aber landete in einem Vorläufer zum vorliegenden Buch, welcher aber aus verlegerischen Überlegungen damals stark gekürzt werden musste.
Im Juli 2012 dann erschien ein komplettiertes Werk, das jetzt als Nachdruck in der Edition Monsenstein und Vannerdat aufgelegt wurde.
Chronologisch geordnet
Soweit möglich hält sich Reinald Schumann an die zeitliche Abfolge, berichtet somit Jahr für Jahr über Entwicklungen, Rennen und Ergebnisse.

Und die letzten fast 100 Seiten sind ein umfangreicher Datenteil, der Rennergebnisse, technische Daten wichtiger Fahrzeuge, die deutschen Sportwagenmeister jener Jahre und einige allgemeine Informationen zum Renngeschehen beinhaltet.
Nicht unbedingt für Bilder-Freaks
Zwar enthält das Buch viele selten oder noch gar nie gesehene Fotos, doch ist die Druckqualität bescheiden und die Qualität des Bildmaterials nicht über alle Zweifel erhaben. Bei Originaldokumenten aus der Zeit akzeptiert dies der geneigte Leser noch gerne, bei später nachdokumentierten Fahrzeugen aber hätte man sich sicher mehr Schärfe und besser gelungenere Fotos wünschen können. Zudem sind die eigentlich ursprünglich farbig gedruckten Bilder nun ebenfalls im Schwarzweissdruck integriert.
Trotzdem sollte man zu diesem Buch greifen, wenn man sich für die deutschen Rennen und Rennwagen der Vierziger- und Fünfzigerjahre interessiert, denn auf den Bildern sind viele Details und manche Rarität zu entdecken.
Für den Spurensucher
Schumanns Buch ist sicherlich kein Coffee-Table-Book sondern ein Werk für diejenigen, die wirklich in die Nachkriegs-Motorsport-Geschichte eintauchen wollen, die auf Spurensuche nach Leuten, Fahrzeugen oder auch längst vergessenen Rennen sind. Wer sich auf das Buch einlässt, wird garantiert Neues erfahren und es so schnell nicht wieder weglegen.
Kein Wunder gewann der 592 Seiten starke Band den ADAC-Autobuchpreis 2012.

Bibliografische Angaben
- Titel: Deutscher Automobil-Rennsport 1946-1955
- Autor: Reinald Schumann
- Sprache: Deutsch
- Verlag: Monsenstein und Vannerdat
- Auflage: Nachdruck 2016 (2013)
- Format: Gebunden, 26 x 21 x 4,4 cm
- Umfang: 592 Seiten, 650 Abbildungen, 26 x
- ISBN: 978-3-942153-09-6
- Preis: EUR 98.00
- Bestellen/Kaufen: Online bei amazon.de , beim Verlag Monsenstein und Vannerdat oder im einschlägigen Buchhandel
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