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Ferrari 500 Mondial – Zorniger Zweiliter-Zwerg

Erstellt am 25. Dezember 2021

Leselänge 13min

Text:

Karl Ludvigsen (Übersetzung: Paul Krüger)

Fotos:

Ludvigsen Partners

Tom Hartley Jnr.

Pavel Litwinksi - Courtesy Bonhams

Remi Dargegen - Courtesy RM Sotheby's

Pawel Litwinski - Courtesy RM Auctions

RM Sotheby's

Steve Burton

Archiv

Ludvigsen Partners

Tom Hartley Jnr.

Pavel Litwinksi - Courtesy Bonhams

Remi Dargegen - Courtesy RM Sotheby's

Pawel Litwinski - Courtesy RM Auctions

RM Sotheby's

Steve Burton

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Der Schweizer Gaston Andrey präparierte seinen Mondial für die Saison 1957 mit Kopfstütze und längerer Nase.

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Vorder- und Hinterradaufhängung, Motor und Getriebe lieh sich der 500 Mondial vom Formel-2-Wagen Tipo 500, mit dem Ascari zweimal Weltmeister wurde.

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Das Schnittbild des Motors zeigt sehr schön die Zahnrad-Kaskade des Nockenwellen-Antriebs und die ungewöhnlichen Ventilfedern.

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Der Querschnitt des Tipo 110 offenbar das doppelwandige Kurbelgehäuse sowie die von Spiralfedern umgebenen Rollenstössel und den hoch verdichtenden Nasenkolben.

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Der 500 Mondial baute auf dem Rohrrahmen des Tipo 500 F2 auf. Die Querblattfedern vorn und hinten wurden beibehalten.

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Schnittbild eines Ferrari 750 Monza mit Dreiliter-Vierzylinder. Technisch waren er und 500 Mondial bis auf den Motor identisch.

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Luigi Villoresi auf dem Weg zum zweiten Platz bei den 12 Stunden von Casablanca 1953. Vor ihm der Panhard Dyna der Chancel-Brüder.

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Vittorio Marzotto trat bei der Mille Miglia 1954 ohne Beifahrer an. Er gewann seine Klasse und wurde zweiter insgesamt.

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Der Motor von Marzottos Mille-Miglia-Wagen präsentiert seine beiden Zündmagnete sowie die Lichtmaschine dazwischen.

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Vittorio Marzottos Mille-Miglia-Wagen mit Scaglietti-Karosserie war der erste je gebaute 500 Mondial mit Fahrgestellnummer 0404 MD.

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Umberto Magliolo (Nr. 36) gewann den ersten Grossen Preis von Imola am 20. Juni 1954. Robert Manzon (Nr. 52) fuhr die schnellste Runde, fiel aber aus.

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Franco Cortese fuhr bei der Mille Miglia 1954 ein "Serienmodell" des 500 Mondial mit Pininfarina-Karosserie.

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Pat O'Connor beim RRR Willow Springs Road Race am 4. März 1954: Gut zu erkennen sind die Niete der Karosserie.

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Der Amerikaner Boris “Bob” Said belegte mit seinem blau-weissen 500 Mondial den zweiten Platz bei der Trullo d’Oro 1954.

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Bevor Pauley den Wagen übernahm fuhr Porfirio Rubirosa den Mondiial mit der Startnummer 53 bei den 12 Stunden von Sebring, fiel aber aus.

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Jim Pauley auf dem Weg zu seinem Sieg beim SCCA National in Thompson, Connecticut, am 4. September 1955

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Pininfarina-Karosserie mit tiefliegender Nase im Scaglietti-Stil. Der Wagen hat zwei Sitzplätze, aber nur eine Tür.

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Die Kunden-Autos von Pininfarina haben eine höhere Front mit dem typischen Ferrari-Wabengrill.

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Die Fahrerseite der Pininfarina-Karosserie mit Tür. Die Form des unteren Karosserie-Abschlusses nimmt den Auspuff auf der linken Fahrzeugseite auf.

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Pininfarina baute 1954 zwei Ferrari 500 Mondial Berlinetta für den Einsatz bei der Tour de France Automobile.

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Die letzten sechs Wagen der Serie 1 erhielten wieder eine Scaglietti-Karosserie. Unter der Nase ist der Stabilisator sichtbar.

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Starnummer 505 wurde gefahren von Léon Couliboeuf und Bernard Aumaitre.

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Die neue Scaglietti-Karosserie war schlanker, hatte eine integrierte Kopfstütze und Entlüftungsöffnungen in den Kotflügeln.

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Dieser Serie-1-Mondial mit Scaglietti-Karosserie ist noch immer mit Magnetzündung ausgerüstet. Rechts oben im Motorraum ist die Luftdruckfanfare zu erkennen.

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Minimalistisch, aber stilvoll – eben typisch italienisch: Nardi-Holzlenkrad und offene Schaltkulisse mit Sperre für den Rückwärtsgang.

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Die hintere Querblattfeder und die einstellbaren Stossdämpfer teilen sich den Platz mit dem 150-Liter-Benzintank.

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Gerade mit Scaglietti-Karosserie ist der Ferrari 500 Mondial (hier einer der zweiten Serie) ein Bild von einem Rennsportwagen.

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Äusserlich sieht die Serie 2 der späten Serie 1 zum Verwechseln ähnlich. Der grösste Unterschied lag unter dem Blech: Schrauben- statt Blattfedern vorne.

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Dieser 500 Mondial verliess als Chassisnummer 0564 MD das Werk und nahm 1955 an der Rallye Lüttich-Rom-Lüttich teil. Heute trägt er die 0424 MD.

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Der Tipo 111 der zweiten Serie hatte Spulen-Zündung und weiter gespreizte Ventile.

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Im Innenraum ist die zweite Serie an der Schaltkulisse mit fünf Gängen zu erkennen.

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An einem verregneten 10. Juli 1955 wurde Umberto Maglioli sechster beim Coppo d'Oro delle Dolomiti.

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Der 500 Mondial von Jean Guichet und Paul Maret beim Supercortemaggiore in Monza am 24. Juni 1956. Dahinter der Ferrari 500 TR von Peter Collins und Mike Hawthorn, der das Rennen gewann.

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Ferrari 500 Mondial (1954) - Maglioli in Monza am 27. Juni 1954

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Ferrari 500 Mondial Spider Series I (1954) - versteigert als Lot 232 durch RM Auction am 17. August 2013 in Monterey

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Ferrari 500 Mondial Pinin Farina Spyder Series I (1954) von Thomas R. Peck - Gewinner der Klasse M-3

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Ferrari 500 Mondial (1955) - als Lot 224 angeboten an der RM/Sotheby's Versteigerung "Driven by Disruption" in New York am 10. Dezember 2015

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Ferrari 500 Mondial (1954) - die Karosserie stammte von Pinin Farina

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Ferrari 500 Mondial (1954) - vorne der Motor, hinten der 150 Liter grosse Benzintank

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Ferrari 500 Mondial (1954) - Tachometer braucht der Rennfahrer keinen

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Ferrari 500 Mondial (1954) - zwei obenliegende Nockenwellen, zwei Liter Hubraum

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Bilder in hoher Auflösung gesehen

Ferrari 500 (1952) - Schnittbild des Motors

Ferrari 500 (1952) - Konstruktionszeichnung des Motors

Ferrari 500 Mondial (1954) - Fahrgestell mit Motor

Ferrari 750 Monza (1954) - Durchsichtszeichnung

Ferrari 500 Mondial (1953) - Bei den 12 Stunden von Casablanca hinter einem Panhard Dyna mit Spezialkarosserie

Ferrari 500 Mondial (1953) - Bei der Mille Miglia 1954

Zusammenfassung

Ursprünglich nur eine Notlösung, um nach einer Reglement-Änderung unbrauchbare Rennmotoren zu verwerten, entwickelte sich der Ferrari 500 Mondial zu einem erfolgreichen Rennwagen der Zweiliter-Klasse, der sich häufig sogar gegen grössere Konkurrenten durchsetzen konnte. Dieser Artikel erzählt die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des ersten Vierzylinders aus Maranello, nennt seine wichtigsten Renn-Erfolge und zeigt ihn auf vielen historischen und aktuellen Fotos.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Motoren-Experimente bei Ferrari
Ein Lager voller Vierzylinder
Kopflose Konstruktion
Das Fahrgestell
Verschiedene Karosserien
Die ersten Renn-Erfolge
Die zweite Serie
Der zweite Zweiliter
Die Renn-Saison 1955
Das Ende des Erfolgs

Geschätzte Lesedauer: 13min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

Die Jahre 1952 und 1953 waren erfolgreiche Jahre für Ferrari. Sie endeten damit, dass die Italiener sich gegen Jaguar, Aston Martin und Cunningham durchsetzten und die allererste FIA-Weltmeisterschaft für Sportwagen gewannen. Mit dem 375 MM mit Viereinhalb-Liter-V12 und hervorragendem Fahrerkader war Ferrari der König der grossen Wagen. Auch in der populären Zwei-Liter-Sportwagenkategorie dominierten die Ferrari: der 166 MM (ebenfalls mit V12) setzte sich mühelos gegen alle Konkurrenten durch. In diesen beiden Jahren triumphierte Ferrari auch in der Formel Zwei, in der – nach dem Formel-1-Ausstieg von Alfa Romeo und dem daraus resultierenden zwischenzeitlichen Ende der Königsklasse – damals auch die Fahrer-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. Beide Meistertitel wurden von Alberto Ascari auf einem Ferrari 500 errungen, der mit einem von Aurelio Lampredi von Grund auf neu konstruierten, höchst komplexen DOHC-Vierzylinder ausgerüstet war. Nach dem damals bei Ferrari üblichen Bezeichnungssystem entsprach seine Typenbezeichnung dem aufgerundeten Volumen eines Zylinders.

13min

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