Für Alpine-Renault geht der lang ersehnte Wunsch, die Rallye Monte-Carlo zu gewinnen, in Erfüllung. Die Franzosen klassieren fünf dieser jetzt mit 1,6-Liter-Motoren ausgerüsteten Fahrzeuge unter die ersten zehn. Ove Andersson/David Stone gewinnen vor Thérier/Callewaert. Porsche bringt den Typ 914-6 mit Mittelmotor an den Start. Doch der Versuch, an die 911er-Doppelsiege der Vorjahre anzuschliesssen, scheitert kläglich. Das Fiasko können auch Gérard Larousse, Ake Andersson und der zweifache Sieger auf dem 911 S - Björn Waldegard - nicht verhindern. Auf die Frage, ob in der letzten Nacht noch etwas passiere, antwortet Waldegard lakonisch:“ Selbstverständlich kann noch etwas passieren. Mit einem 911 ganz bestimmt!“ Waldegaard wird Recht bekommen, der 914er mit seinem neutralen Fahrverhalten lässt sich auf Schnee und Eis schlecht dirigieren. Gegen die agilen, kurvenfreudigen Renault-Alpines sind sie chancenlos.
Nach einer langen Pechserie kann der Schwede Ove Andersson seinen Triumph auskosten. Er steht am Anfang seiner erfolgreichsten Wettkampfjahre. So wird er die Rallye Akropolis, die Rallye San Remo und die Österreichische Alpenfahrt gewinnen. Der Mannschaftserfolg der blauen Renner aus Dieppe ist an der Monte überwältigend. Fünf Werkswagen unter den ersten zehn! Auch wenn Porsche mit dem 911 angertreten wäre, hätte Waldegard alle seine Tricks benötig, um seinen Landsmann Ove zu bändigen. „Noch nie bin ich so schnell über vereiste Strassen gefahren worden“, meint Copilot David Stone am Ziel. Trotz des Sieges trennen sich die beiden. Seit längerer Zeit herrschen im Innern des Alpine frostige Tempereaturen - nicht nur wegen der fehlenden Heizung. Noch ein Copilot weiss Interessantes zu erzählen: John Davenport auf dem heissen Sitz im Lancia von Lampinen: „Erst als ich unseren Team-Manager Cesare Fiorio traf, und dieser mir erzählte, dass von den 248 gestarteten Equipen nur 22 angekommen seien, wurde mir klar, wie schwierig es für Mannschaften gewesen sein musste, die nicht wie wir 12 mal die Reifen wechseln konnten und nicht von Service-Stelle zur andern weitergereicht wurden.“
P.S. Die zweitletzte Prüfung geht gerade in Szene. Journalist Dieter Stappert erzählt.“ Und dann trat etwas ein, über das wir noch den Kopf schütteln werden, wenn wir schon alle alt und grau sind. Andruet (Alpine) und Waldegaard(Porsche) fuhren am Turini auf die Sekunden genau die gleiche Zeit, und schliesslich schafften sie dieses Kunststück auch noch am Col de la Madone - der Porsche allerdings ohne Kupplung, der gleiche Schaden, mit dem Larousse aufgeben musste, hatte nun auch Waldegaard erreicht. Mit 1 Minuten und 51 Sekunden Rückstand auf den Sieger klassierten sich somit beide Teams als dritte.“
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