Vom 23. bis und mit 25. August 2019 konnten interessierte Zuschauer dem HAIGO Historic Cup 2019 beiwohnen.
Historischer Automobilsport aus dem ehemaligen Osten
Auch der ehemalige Osten zeigt seine Liebe zum historischen Rennwagen. So starteten im Rahmenprogramm zur DTM auf dem Eurospeedway Lausitz ein Feld mit Tourenwagen und ein zweites mit Formelwagen. Sämtliche Autos stammen hierbei aus dem Osten. Die Begeisterung von den Teilnehmern und den zahlreichen Fans vor Ort war ganz toll. Stromhardt Kraft gehörte zu den Kennern der Szene und versorgt die Leser (auf seiner Webseite mit vielen Geschichten und Anekdoten rund um ausgewählte Teilnehmerfahrzeuge mit einer zusätzlichen Portion Unterhaltung und Wissen. Einige dieser Geschichten sollen hier wiedergegeben werden.
Ein besonderes Erlebnis für die Fahrer
"Wenn man nicht das erlebt hat, was unsere Fahrer am Lausitzring erleben durften, wird die Überschrift als zu schwulstig empfunden. Wenn aber ein Fahrer, der historischen Motorsport auf eigene Kosten betreiben muss, von ca. zweitausend Zuschauern, die im Fahrerlager ein 200 Meter langes Spalier bilden, fotografiert wird und einen tollen Applaus bekommt, dann ist das eben eine ganz besondere Sache. Die HAIGO – Formelfahrer hatten die Ehre, diese Bekundungen der Zuschauer nach dem Zeittraining im vollen Umfang genießen zu können. Ich stand oben auf der Boxenplattform und konnte die ganze Szenerie von oben herab beobachten, fantastisch kann ich nur sagen. Dazu kommt noch, dass eine große Anzahl von Zuschauern im Fahrerlager vor allem unsere MT 77 unter die Lupe nahmen und die Fahrer zwei Tage lang Rede und Antwort stehen mussten, was sie gerne getan haben.
Verschiedene Probleme und Einschränkungen
Dass wir alle mit den internationalen Standards der DTM zu kämpfen hatten, will ich hier nicht verschweigen. So musste ich in Kauf nehmen, dass die HAIGO – Monteure nur in bestimmter Kleidung die Boxengasse und die Startaufstellung betreten durften. “Ansonsten, ,Herr Kraft’, wird die Security dafür Sorge tragen, dass ihre Leute nicht in die Areale eingelassen werden.” Wir haben es glücklicherweise geschafft, uns entsprechend zu kleiden, müssen uns nun aber überlegen, wie wir das Problem in Zukunft lösen. Denn schon am Samstag-Nachmittag wurde mir die Einladung zur Nascar – Show in Most vom 27. – 28. Juni 2020 überreicht und da gibt es das Problem wieder.”
Hervorragendes Engagement und sehr viel Motivation
Ganz herrlich zu sehen, mit wie viel Freude und Engagement die Leute hier am Werk sind. Alle Autos befinden sich in einem hervorragenden Zustand und für Kenner sind auch einige echte Raritäten mit dabei: Allen voran bei den Formelwagen ist dies sicher der SRG MT 77. SRG bedeutet für einmal nicht “Schweizer Rundfunk-Gesellschaft”, sondern "Sozialistische Renngemeinschaft”. MT sind die Initialen der beiden Konstrukteure Ulli Melkus und Hartmut Thassler. Die Zahl 77 zeigt auf das Jahr der ersten Renneinsätze (1977).
Formel 1 als Zeichen des Friedens und der Freundschaft
Der Estonia zählte zur Formel Easter, der Formel 1 des damaligen Ostens. Die Klasse galt in den sozialistischen Ländern als Pokal für Frieden und Freundschaft, was so in etwa einer osteuropäischen Europameisterschaft entsprach. Dabei nahm die DDR, UdSSR, Polen, Bulgarien, Ungarn und Rumänien teil. Der Siegeszug des SRG MT 77 wurde durch das Hightech-Gerät "Estonia" der sowjetischen Nationalmannschaft, abgelöst. Die Entwicklung und der Bau des Autos im Lada-Werk, wurde mit Staatsgeldern der UdSSR finanziert
“Porsche des Ostens” feierte bereits 1975 sein Debüt
Bei den Tourenwagen war der Skoda R130 der Masstab, denn dieses Auto nahm auch als einziger Osteuropäer an der Tourenwagen-Europameisterschaft teil. 1975 fuhr der "Porsche des Ostens" erstmals auf der ganz grossen Bühne des Westens. Die grössten Triumphe für die 720kg leichten Renner waren sicherlich der Gewinn der Tourenwagen-EM 1981, sowie der Doppelerfolg bei der Rallye Monte Carlo 1977, in der Kategorie bis 1300ccm.
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