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Lancia Trevi 2000 I.E. – Der Prügelknabe
Zusammenfassung
Nachträgliche Stufenheck-Versionen von Schrägheck-Autos wirken immer etwas unbeholfen. Am Lancia Trevi, dem Beta mit Rucksack, liess damals die Presse kein gutes Haar. Und dann war da noch dieses Armaturenbrett, das so gar nicht zum Rest des Autos passen wollte. Unser Artikel erzählt die Geschichte des Trevi, zeigt ihn auf aktuellen sowie zeitgenössischen Fotos und räumt mit einigen Vorurteilen auf.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Das kantige Ende des Lancia Beta
- Du magst den Wagen nicht?
- Schweizer Käse in italienischer Hülle
- Ungerechtfertigte Kritik
- Ein Fiat-Motor für den Lancia
- Plötzlich Sportlimousine
- Ein Widerspruch im Widerspruch
Geschätzte Lesedauer: 9min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
"Vom einstmals so glänzenden Image der italienischen Traditionsmarke Lancia ist heute bis auf den klangvollen Namen nicht mehr viel übriggeblieben." Autsch. Gleich der erste Satz des Testberichts in Auto Motor und Sport sitzt. Das lässt keine Lobeshymne erwarten. Und es kommt noch schlimmer. "Mit dem neuen Lancia Trevi ist nun auch der letzte Hauch von Noblesse verflogen." Halt! Stopp! Auch wenn es ebenso viel Spass macht, einen Verriss zu scheiben wie einen zu lesen, muss ich dem verbalen Verdreschen eines wehrlosen Lancia hier schleunigst Einhalt gebieten. Warum? Weil so ein Trevi ein tolles Auto ist! Nicht perfekt – sicher nicht – aber auch keine in recyceltes Dünnblech gepresste Vollkatastrophe, wie in alten Tests gerne behauptet und seither ebenso gerne unreflektiert nachgeplappert wird.
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Bilder zu diesem Artikel

Der Beta/Trevi wurde übrigens nicht nur vom im Prinzip eine (halbe) Klasse kleineren Prisma abgelöst, sondern auch vom grösseren Thema, der gleichzeitig auch den Gamma ablöste.



Ich bin zwar eher der VAG-Typ - aber wenn ich einen 70er-Jahre-xyz aus italienischer Provenienz zufällig angeboten bekäme und ihn mittelfristig fahrtüchtig erhalten könnte: dann wäre ich davon ein Fan. Von daher (und erst recht vom Interieur des Lancias her): interessantes Fahrzeug - und icn dachte, ich kenne schon alles
Die elegante Formgebung dieses Lancias gefällt mir ausgesprochen gut, der Lampredi-Doppelnocker ist eine Wucht, das Fahrverhalten angenehm komfortabel, die Ausstattung bemerkenswert gut, der Innenraum samt Bellini-Armaturenbrett ohnehin ein Eyecatcher und die Verarbeitung auch nach 39 Jahren noch hochwertig. Die geringe Stückzahl an produzierten Trevis machen das Fahrzeug zu einem interessanten und erhaltenswerten Oldtimer. Mich erfreuen die regelmäßig positiven Kommentare von Passanten jedesmal...


das ist der erste Artikel den ich über dieses Auto lese der wirklich mal Objektiv ist und sich nicht den Kommentaren der Auto Motor Sport vor40 jahren anschliesst
Respekt !!!
Fahrverhalten ist wirklich super und man kann ihn auf den Landstrassen auch richtig flott bewegen. Vermutlich mehr wie ihr mit einem geliehenen ausprobiert habt :))
und das Design des Innenraums ist viele Jahrzehnte nicht mehr erreicht worden
geschweige wie die Autos damals innen ausgesehen haben
Grüße aus dem Schwarzwald in den hohen Norden bis zum nächsten Treffen der Lancia IG
PS (in Dresden bin ich nicht dabei)
Viele Grüße in den Schwarzwald
Den Bericht der AMS kenne ich auch von damals und fand ihn, naja, sagen wir mal unfair.
Übrigens hatte mein Exemplar noch die quer gesteppten Sitzbezüge aus Schurwolle! War im Winter wie Sommer sehr angenehm und bequem zu sitzen, trotz wenig Seitenhalt. Nur die Türen von innen zu zuziehen war unpraktisch, da ein Griff in der Armlehne fehlte.
Nur war der damals als Vorführwagen doppelt so teuer wie der Trevi, der wohl ein ziemlicher Ladenhüter gewesen ist.

"In Deutschland ging (damals) nichts über Deutsche Autos. "Ja, das war in jedem Fall in den 70er, 80er und 90er Jahren so.
Und wenn man nichts negatives fand, wurde über "Plastik" gelästert, der allerdings in deutschen Autos auch verbaut war und nicht besser aussah. Das beste Auto was ich jemals gefahren bin war ein Lancia Theme i.e. 16 V von 1990-1993. mit über 150000 km leider einen Unfall erlitten. Thema = der Nachfolger vom Trevi
Mein Dienstwagen war immer ein weisser Beta HPE den ich schon aus rein formalen Gründen immer geliebt habe.
Als Der Trevi vorgestellt wurde waren auch wir Vertriebsleute etwas skeptisch wegen des Armaturenbrettes.
Und so hielt sich lange das Gerücht dass das Armaturenbrett von den italienischen Erbauern aus Wut über die geringen Beta Limousinen Verkäufe
mit einer Lupara zurecht geschossen wurde.
Das Auto selbst im Alltag viel gefahren war eigentlich ganz gut und eine wirklich sportliche Reiselimousine - nur das Armaturenbrett kurz mit feuchtem Lappen überwischen ging halt nicht, man musste mühsam jedes "Einschussloch" mit dem Lappen um den Finger vom Staub befreien...
Ansonsten kann ich ihren liebevoll recherchierten Bericht über diesen gar nicht so exotischen "Exoten" nur bestätigen.

Uebrigens: Mario Bellini war in meinen Augen einer der besten Designer seiner Zeit. Wenn man die Büromaschinen anschaut, die er für Olivetti entworfen hat, bedauert man geradezu die Erfindung des PC.
Nach meiner Ansicht gab es das Bellini-Interieur bereits beim Fliessheck-Beta ab 1980.
Ganz allgemein: Deutsche Autozeitschriften und italienische Autos, das war zu dieser Zeit generell ein Trauerspiel. Diese Tests ersetzten in Deutschland quasi die wegen der EU (damals EG) wegfallenden Zölle auf ausländische Autos.
Und ja es war ganz offensichtlich das AMS irgendwie gegen Lancia war, das war schon beim 2000-er Test von 1971 so.
Die AR hat da immer realistischer geschrieben, halt auch weniger spannend und disqualifizierend.
AMS war immer knallhart für alles was nicht Deutsch war (wie die astronomische Testverbräuche hingekriegt haben ist mir immer noch ein Rätsel). Aber wessen Brot man isst...
Und wie kann ein Schwaben Italienisches Flair verstehen. Das geht doch nicht!
Thom
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