Jetzt war der "Wuffi" doch tatsächlich Zeit seines Lebens an dieser Industrie-Halle in der nähe von Interlaken am Fusse von Eiger, Mönch und Jungfrau vorbei "Gassi gegangen" und ahnte nicht, welche mobilen Klassiker sich hinter den Toren verbargen. Nicht mal mehr getrieben von seinem Geruchssinn wurde er neugierig. Auch keiner der Passanten, die zum wiederholten Male am Gebäude vorbeigelaufen oder gefahren waren, wussten, dass da neben dem Holz des Tischlers und später den Farbkübeln eines Malers diverse Autos der Marke Mercedes-Benz eingelagert waren.
Die Jahre vergingen und die Autos verstaubten und verschmutzten immer mehr. Bereits wurde kurzfristig die eine oder andere Motorhaube zur “Palett-Ablage” umfunktioniert, was natürlich seine Spuren hinterliess. Auch der eine oder andere Stern fand einen neuen Liebhaber.
Licht ins Dunkel
Am 14. November 2020 war es dann endlich soweit und die ersten Autos erblickten nach langer Zeit in der Dunkelheit endlich wieder Tageslicht. Wären sie Lebewesen, dann hätten sich ihre Scheinwerfer zusammengekniffen, um die “Augen” vor dem grellen Licht zu schützen.
Staub und Schmutz hatte sich über die Jahre auf den Karosserien abgelagert, komprimiert und einen natürlichen Schutz auf dem Lack gebildet.
Nach einer wohltuenden Dusche zeigten die Autos dann wieder ihr wahres Gesicht und der Zustand der “Standzeuge” zeigte sich deutlich besser als ursprünglich erwartet.
Eigentlich sollte der jetzt wieder zum Vorschein gekommene Originallack nur ausgebessert und konserviert werden, aber um Himmels Willen nicht für eine Neulackierung entfernt werden.
Rost war nur ein Thema am Rande, da die Autos verschont von Feuchtigkeit und Salzeinwirkung auf trockenem Holzboden jahrelang ausgeharrt hatten. Standschäden, wie sie oft ein Rollen der Räder verhindern, hielten sich in Grenzen. Von den 40 Rädern war nur gerade einmal ein einziges blockiert und so musste nur dieser eine 220 SE mit einem speziellen Rollschemel auf den Transporter geladen werden. Von den 40 alten Reifen verlor nur eine Handvoll nach dem Aufpumpen die Luft wieder innerhalb weniger Minuten, die restlichen kamen mit einer Füllung aus.
Eine Sammler-Geschichte
Der Besitzer dieser Fahrzeuge ist noch heute ein begeisterter Mercedes-Fan und hat seine Liebe zu den schweren Karosserien aus den Fünfzigerjahren bis jetzt nicht verloren. Seine Freude an den eleganten Formen bewegte ihn in den Sechzigerjahren dazu, gebrauchte Mercedes-Benz-Modelle für relativ wenig Geld zu kaufen. Am Ende konnte sich die Sammlung mit den zehn Autos sehen lassen.
Da der Besitzer aber beruflich längere Zeit im Ausland tätig wurde, fehlte ihm plötzlich die Zeit, seine Autos zu hegen und pflegen und natürlich auch zu fahren. So blieben sie stehen. Die Zeit verging schnell. Schon bald waren 30 Jahre ins Land gezogen und die Autos standen noch immer an Ort und Stelle. Vom Schreiner errichtete Zwischenwände schützten sie inzwischen gegen mögliche Fremdeinwirkungen.
Aber nicht nur die Autos waren älter geworden, sondern auch deren Besitzer. Althershalber musste er loslassen, die Sammlung wurde aufgelöst, die Halle geräumt, für die Autos wurden neue Besitzer gesucht. Dies gestaltete sich einfacher als gedacht, denn schon nach wenigen Wochen hatte sich für die meisten Wagen ein Käufer gefunden.
Einmalig bleibt allerdings der Moment in Erinnerung, als die einzelnen Autos aus ihrem Verliess herausgezogen und zum ersten Mal vom Staub und Schmutz befreit wurden.
Alles Mercedes-Benz-Modelle der Fünfzigerjahre
Bei den zehn Wagen aus Stuttgart/Sindelfingen handelte es sich ausschliesslich um Limousinen, Coupés und Cabriolets der Fünfzigerjahre. Die meisten waren mit Sechszylindermotoren ausgerüstet, eine Ausnahme macht hier der 190 SL.
Nach Baujahren geordnet handelte es sich um folgende Fahrzeuge:
- Mercedes-Benz 300 Limousine 1952
- Mercedes-Benz 300 Cabriolet D 1953
- Mercedes-Benz 300 Sc Cabriolet 1955
- Mercedes-Benz 220 Cabriolet A 1954
- Mercedes-Benz 190 SL 1957
- Mercedes-Benz 220 S Cabriolet 1959 Halbautomatik Hydrak
- Mercedes-Benz 220 S Cabriolet 1959 Normalschaltung
- Mercedes-Benz 220 SE Limousine 1959 Faltschiebedach
- Mercedes-Benz 220 SE Limousine 1959
- Mercedes-Benz 220 SE Coupé 1960
Der Wertvollste
Als sicher sehr spezielles Auto der Kollektion kann man das 300Sc Cabriolet von 1955 bezeichnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigten die Stuttgarter eine neue Generation von Autos in Frankfurt und Paris. Ausser dem 300 SL Rennsportwagen kamen die drei Modelle des 300 S als Cabriolet, Roadster und Coupé. Die Karosserielinie stammt aus der Feder von Hermann Ahrens, der sich schon für den 540K verantwortlich gezeigt hatte.
Der 300 Sc wurde nur in den letzten beiden Produktionsjahren der 300er Linie gerade einmal 53 Mal gebaut. Das geöffnete Stoffverdeck lässt sich unter einer Metallabdeckung verstecken. Der Motor ist mit der mechanischen Benzineinspritzung von Bosch aus dem 300 SL Roadster ausgestattet. Als ganz besonderes Luxusattribut versteckt der Aschenbecher nach jedem Schliessen die Asche.
Der Perfekteste
Im September 1958 stellt Mercedes das neue Sechszylindermodell mit Ponton-Karosserie als 220 SE vor. Auch von diesem Modell gab es die beiden Cabrio-Varianten A und C sowie ein Coupé. Die intern W128 genannten Modelle entsprachen dem Typ 220 S, verfügten jedoch über einen modifizierten Motor mit Benzineinspritzung. Dafür wurde aber auch ein Mehrpreis von 1900 DM verrechnet. Auf Wunsch konnte zusätzlich zu einem Mehrpreis von 450 DM noch der Kupplungsautomat "Hydrak"geordert werden.
Der deutliche Mehrpreis sowie der kurze Produktionszeitraum von nur 10 Monaten machten den 220 SE mit nur 1974 gebauten Einheiten zum exklusivsten Exemplar dieser Baureihe.
Auto, Motor und Sport notierte im Heft 1/1958 im Bericht über den Mercedes-Benz 219 mit dem Kupplungsautomat „Hydrak“:
„Insgesamt erweist sich der Hydrak als vollkommene Kupplungsautomatik, narrensicher in der Funktion und trotzdem nicht langweilig für den, der auf fahrtechnische Feinheiten Wert legt.“
Zum 220 SE schrieb Auto, Motor und Sport im Heft 4/1959:
„Der immerhin 1400 kg schwere Wagen (vollgetankt, mit Radio) hängt so direkt am Gaspedal, dass man, zumindest für ein seriöses Normalauto, von neuen Maßstäben sprechen muss. Zusammen mit der Laufruhe, wie sie eben nur ab 6 Zylindern zu haben ist, erleben wir eine Fahrkultur, die sonst nur das Privileg wirklich großvolumiger Wagen darstellte.“
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Ich hatte in jungen Jahren mehrere Pontons, vom 180b, 180c über den 219 bis zum 220a, letzterer mit "etwas" stärkerem Motor.
Leider hatte ich dann ab 1983 keine Möglichkeit mehr diesen letzten, den 220a, im erforderlichen Maß zu warten aber die Freude
an jenen schönen Fahrzeugen ist bis dato geblieben.
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Viele Alpenpässe war zu dieser Zeit noch nicht geteert, die Kurven verdammt eng, der Mercedes brauchte daher manchmal mehrere Manöver um um die Kehren zu kommen. Die anderen Verkehrsteilnehmer mussten sich immer etwas in Geduld üben, bevor sie weiterfahren konnten. Das Teil war in der Länge fast wie ein Postauto
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